Eine oberflächliche Geschichte pubertierender Teenies. (DR) Blanche, eine intelligente Einzelgängerin, hat die Aufnahme an der Universität, dem Tor der Welt, geschafft und will endlich Freunde gewinnen. Christas Lächeln fällt ihr am ersten Tag schon auf, doch sie wagt es nicht zu hoffen, von ihr jemals angesprochen zu werden, geschweige denn, sie zur Freundin zu haben. Doch Christa, der Schwarm aller, spricht Blanche nach einer Vorlesung an und es entwickelt sich eine Freundschaft, die sich äußerst rasch ins Gegenteil verkehrt. Die selbstbewusste, total vereinnahmende Christa wird rasant zur Antichrista: Sie baut ein engmaschiges Lügennetz um sich auf, in dem sich besonders Blanches Eltern verfangen. Schließlich ist Christa das komplette Gegenteil von Blanche - ein weltoffenes, selbstsicheres Mädchen, das exakt dem Wunschbild einer Tochter entspricht und daher auch rasch Blanches Platz in der Familie einnimmt. Doch die menschenscheue und Bücher liebende Blanche lässt sich ihr Familienglück nicht zerstören und setzt sich zur Wehr. Bis zur Hälfte erscheint das Buch wie schon einmal gelesen - man denke nur an Anne Sophie Brasmes "Dich schlafen sehen". Zwar eine unterhaltsame Lektüre, leider lässt der Roman jedoch die erwartete Tiefe vermissen. *bn* Marianne Hager
Personen: Nothomb, Amélie
Standort: Bibliotheksreferat
Nothomb, Amélie:
Böses Mädchen : Roman / Amélie Nothomb. - Zürich : Diogenes, 2005. - 138 S. - Aus dem Franz. von Brigitte Große
ISBN 3-257-06471-3 fest geb. : ca. Eur 18,40
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: DR Not - Belletristik