Für das alevitische Selbstverständnis lautet eine der zentralen Fragen: Sind Aleviten Muslime oder nicht? Darauf geben Aleviten sehr unterschiedliche Antworten. Einige sehen das Alevitentum als mystische Gemeinschaft, andere verstehen es als das Wesen des Islam , und wieder andere begreifen es als nicht näher spezifizierte Spielart des Islam. Daneben gibt es aber auch Deutungen, die alevitische Lehre als eigenständige Religion, Lebensweise, Philosophie oder Kultur zu verstehen. Aus den jeweiligen Verständnissen ergeben sich im türkischen und im deutschen Kontext unterschiedliche gesellschaftliche und politische Konsequenzen. Die vorliegende Untersuchung geht von der Sichtweise alevitischer Akteure aus und unterscheidet, ob bei der Verhältnisbestimmung zwischen Alevitentum und Islam Einzelaspekte wie Gebet oder Fasten im Vordergrund stehen, oder eine pauschale Aussage ohne Rücksicht auf Einzelaspekte getroffen wird. Dadurch wird deutlich, dass die Verhältnisbestimmung zum Islam zwar essenziell für die kollektive Identität der Aleviten ist, zugleich aber durch die unterschiedlichen Grade der Abgrenzung und durch politische Aspekte zu einer Spaltung der alevitischen Bewegung führt. (Angaben aus der Verlagsmeldung)
Serie / Reihe: Bonner Islamstudien
Personen: Gorzewski, Andreas
Standort: IRPB Salzburg
Gorzewski, Andreas:
¬Das¬ Alevitentum in seinen divergierenden Verhältnisbestimmungen zum Islam / Andreas Gorzewski. - Berlin : EB-Verl. , 2010. - 331 S. - (Bonner Islamstudien; Bd. 17)
ISBN 978-3-86893-009-2 kart. : ca. Eur 25,50
B2.5:1-26 - Signatur: B2.5:1-26 - Sachbuch