Odyssee zwischen Leben, Tod, Bahnhöfen und Visionen. (DR) Da irrt einer durch die Stadt, der mehr als oberflächlich schmutzig ist und stinkt. Er ist aus dem Grab, dem eigenen Grab, gestiegen und wird von einem Hund sicher vom Friedhof geführt. Sicherheit bietet die 1986 in Graz geborene Autorin ihrem Protagonisten freilich wenig, dafür spitzt sie stilsicher die Absurdität der Handlung immer akribischer zu: Von Odessa aus irren Anatol, der aus dem Grab Gestiegene, sowie seine Nachbarin Irina durch die Ukraine und retour. Es war Irina, die ehrgeizige, zu häufig übersehene Forscherin, die zu Anatol ins Grab gestiegen war und ihm ihre selbst gebraute Medizin in seine Venen gespritzt hatte. Zwei Suchende, ein philosophierender Hund, Modergeruch, internationale Bahnhöfe und Sozialkritik zwischen den einzelnen Episoden sind die wichtigsten Koordinaten dieser Odyssee. Dieser Roman vom Unter- und Abtauchen, von DoppelgängerInnen, vom Sterben und der Sehnsucht nach Unsterblichkeit erzählt davon, wie hartnäckig Einsamkeit sein kann: gnadenlos, unversöhnlich und tödlich hartnäckig. Ein Buch für Literaturkreise, eine Herausforderung, ein Genuss. *bn* Christina Repolust
Personen: Simon, Cordula
Standort: Bibliotheksreferat
Simon, Cordula:
¬Der¬ potemkinsche Hund : Roman / Cordula Simon. - Wien : Picus-Verl., 2012. - 207 S.
ISBN 978-3-85452-688-9 fest geb. : ca. Eur 19,90
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: DR Sim - Belletristik