Amerika in den 50er Jahren. Frank und seine Schwester Cee sind beide schwarz und stammen aus einem kleinen Nest in Georgia. Für Frank ist die Army eine Möglichkeit, der Misere und dem allgegenwärtigen Rassismus zu entkommen. In der Armee sind die Rassenschranken bereits aufgehoben. Frank kehrt schwer traumatisiert aus dem Korea-Krieg zurück. Zu Beginn des Romans befindet er sich in einer psychiatrischen Klinik, aus der er fliehen kann. Er leidet an Panikattacken und Sehstörungen. Manchmal wird er aggressiv, besonders wenn er Alkohol trinkt. Er hat einen Brief bekommen und muss dringend nach Hause, um seine Schwester zu retten. Cee hat sich in einen jungen Mann aus Atlanta verliebt, doch der nutzt sie nur aus und ist auf ihr Auto aus. Schon bald verlässt er sie. Cee wird Arzthelferin: doch der Arzt entpuppt sich als Monster, da er sie für Experimente missbraucht. Frank schlägt sich nach Georgia durch, um seine Schwester zu retten. Der Weg Franks zurück in seine Heimat ist die Hauptachse des Romans, um die sich Rückblenden auf die Vorgeschichte und die Kindheit ranken. Der Roman endet in einer Idylle: Frank und Cee finden wieder nach Hause. Während der Ort zu Beginn als beengt geschildert wird, ist er am Ende des Buches der Ort, wo beide ihre Ruhe und ihr Seelenheil finden. Der Schluss ist etwas ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig, da man aus der Geschichte weiß, dass in dieser Zeit die Rassenunruhen begannen. Ein schmaler, sprachmächtiger Roman voller poetischer Bilder über eine dunkle Seite der amerikanischen Geschichte. Toni Morrison ist das Sprachrohr der unterdrückten schwarzen Bevölkerung.
Personen: Morrison, Toni Piltz, Thomas (Übers.)
Standort: Bibliotheksreferat
Morrison, Toni:
Heimkehr : Roman / Toni Morrison. Aus dem Engl. von Thomas Piltz. - 1. Aufl. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt, 2014. - 154 S. Home
ISBN 978-3-498-04525-8 ca. Eur 19,50
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: DR Mor - Belletristik