„‘In der westlichen Kultur geht man heute selbstverständlich davon aus, dass Religion zwangsläufig mit Gewalt einhergeht‘, stellt Karen Armstrong am Anfang ihrer groß angelegten Untersuchung fest. In drei Themenkreisen hinterfragt sie dieses Selbstverständnis. Ihr Blick reicht von den frühen Hochkulturen in Indien, China und Israel über den Einfluss der Religion auf die mittelalterlichen Großreiche des christlichen und des islamischen Kulturkreises bis hin zu den Konflikten der neuzeitlichen Nationalstaaten und den religiösen Verwerfungen der Gegenwart. Dabei kommt sie zu überraschenden Ergebnissen: Der Siegeszug des säkularen Staates hat keineswegs mehr Frieden und Gerechtigkeit mit sich gebracht. Vielmehr hat das Ausmaß an Gewalt zugenommen, wie gerade die großen Kriege des 20. Jahrhunderts zeigen. Bis heute versteckt sich eine machtpolitisch und ideologisch motivierte Politik hinter der Maske religiöser Überzeugungen.
Doch die Religion hat deshalb keineswegs ausgedient. Karen Armstrong beruft sich auf die friedenstiftenden Traditionen, die allen Religionen innewohnen, und spricht ihnen die Aufgabe zu, den Gegenentwurf zur bestehenden Welt in uns lebendig zu halten: ‚Vielleicht ist es die Aufgabe religiöser Visionen, uns mit einem göttlichen Unbehagen zu erfüllen, das uns daran hindert, das Unerträgliche einfach hinzunehmen.‘“ (Klappentext) – (2015)
Personen: Armstrong, Karen Strerath-Bolz, Ulrike (Übers.)
Standort: Ref. für WA
Armstrong, Karen:
Im Namen Gottes : Religion und Gewalt / Karen Armstrong. Aus dem Engl. von Ulrike Strerath-Bolz. - 1. Aufl. - München : Pattloch, 2014. - 686 S. Fields of blood
ISBN 978-3-629-13039-6 ca. Eur 24,99
1.3 Religionswissenschaften - Signatur: 1.3 Religionswissenschaften Arm - Sachbuch