Inez Ferry besitzt ein Miethaus in der Nähe von Paddington. Ebenerdig führt sie einen Trödelladen, bei dem ihr eine junge Inderin, ein wahres Verkaufstalent, hilft. All ihre Mieter kommen regelmäßig in den Laden, um mit der Herrin des Hauses zu plaudern. Eine besonders mütterliche Beziehung hegt Inez zu Will, einem geistig etwas zurückgebliebenen Jungen, der Filme liebt und alles, was er sieht, für bare Münze nimmt. Da erschüttert ein Mordserie die Londoner Öffentlichkeit. Ein Serientäter, der von der Presse bereits den Beinamen "der Rottweiler" bekommen hat, schlägt brutal zu. Von seinen Opfern behält er meist ein Souvenir, ein silbernes Feuerzeug, eine goldene Taschenuhr oder einen goldenen Schlüsselring. Nachdem der Mörder ein viertes Mal zugeschlagen hat, taucht im Schaufenster des Antiquitätenladens ein kleines silbernes Kreuz auf, das bislang nicht da gelegen hat. Inez stellt fest, dass jenes Kreuz jenem auf dem Fahndungsfoto der Polizei ähnelt. Inez packt das Grauen! War der Serienmörder in ihrem Laden? Wohnt er vielleicht sogar mit ihr unter einem Dach? Ein wahrhaft ausgefeilter Plot für Ruth Rendell, der englischen Queen des Crime. Leider bleibt es auch dabei! Denn die Geschichte verzettelt sich in einzelne private Beziehungsgeschichten, die recht langatmig sind. Obendrein ist der Mörder bereits im ersten Drittel des Buches bekannt, was auch nicht für aufkommende Spannung sorgt. Was bleibt, ist ein beschaulicher psychologischer Krimi, der sich mehr um das Seelenleben der Personen als um spannungsgeladene Handlung sorgt. Peter Lauda
Rezension
Personen: Rendell, Ruth
Rendell, Ruth:
¬Der¬ Duft des Bösen : Roman / Ruth Rendell. - München : Blanvalet, 2006. - 446 S. - Aus dem Engl. von Eva L. Wahser
ISBN 978-3-7645-0117-4 fest geb. : Eur 20,50
DR.D - Signatur: DR.D Ren - Belletristik