Was ist verantwortlich für Sieg oder Niederlage im Umgang mit seelischen Verletzungen? (PP) Stürzt ein Kind mit dem Fahrrad und blutet, so reinigt die fürsorgliche Mutter die Wunde und klebt ein Pflaster darüber. Wie verhält es sich bei seelischen Verletzungen? Warum tun sie oft viel mehr weh als physischer Schmerz? Werden diese Wunden auch behandelt? Ist dem Verursacher immer bewusst, dass er verletzt hat? Wie nachhaltig sind seelische Wunden? Soll und kann man sich und seine Kinder vor diesen Verletzungen schützen? Andreas Salcher nimmt sich dieser Fragen an und bietet wissenschaftlich untermauerte Möglichkeiten im Umgang mit seelischen Wunden. Sind diese bewiesenermaßen oft ja sogar Auslöser für viel Gutes, wenn nicht Hervorragendes. Hat es doch jeder Einzelne von uns selbst in der Hand, ob er aus seelischen Verletzungen gestärkt hervorgeht oder daran verbittert. Die beiden ersten Teile des Buches handeln von den tiefgreifenden seelischen Verletzungen, die an Kindern und alten Menschen begangen werden, und sind sehr düster und unverblümt geschrieben. Beim Leser schleichen sich Schuldgefühle und Traurigkeit ein. Der dritte Teil hingegen ist die extrem positive Herausführung aus dem Leid. Mit ergreifenden Geschichten und Worten breitet sich beim Lesen eine positive Stimmung aus, die das Thematisierte noch besser verwertbar macht. Die immense Fülle an Einzelinformationen wird durch kurze Kapitel und die drei Hauptteile gut aufbereitet. Aufgrund der allgemein verständlichen Sprach- und Wortwahl ein empfehlenswertes Buch für all jene, die in ihrem Leben schon tiefe seelische Verletzungen hinnehmen mussten, wie auch für Eltern, die ihren Kindern ein gutes Rüstzeug im Umgang mit Verletzungen mitgeben wollen. *bn* Martina Wuchta
Rezension
Personen: Salcher, Andreas
Salcher, Andreas:
¬Der¬ verletzte Mensch / Andreas Salcher. - Salzburg : Ecowin, 2009. - 279 S.
ISBN 978-3-902404-69-5 fest geb. : ca. Eur 19,95
NK - Signatur: NK Sal - Sachbuch