Eine faszinierende, historisch gut recherchierte Liebesgeschichte aus dem Jahr 1928, die sich über zwei Kontinente erstreckt. (DR) Christian Tolmein ist Chemiker bei den Dücker Stahlwerken in Lübeck und mit Carlotta, der Tochter des Firmeninhabers, verlobt. Allerdings hat die Verbindung der beiden eher pragmatische Gründe, denn eine Erfindung Christians könnte dem hanseatischen Konzern den Durchbruch bringen. Für seine neue Legierung benötigt er Nickel und so begleitet er Carlotta nach Kuba, um den Stahlwerken die Schürfrechte vor Ort in großem Ausmaß zu sichern. In Kuba prallen nicht nur klimatische, sondern auch kulturelle und gesellschaftliche Unterschiede aufeinander. Christian leidet unter der Hitze, kann sich mit der steifen Etikette im Haus des Gouverneurs nicht anfreunden und bemerkt sehr bald die menschenverachtende Diktatur des Regimes in diesem fremden Land. Als er Yamilé, die Gattin des Gouverneurs, kennen lernt, sieht er die andere Seite des Lebens dort. Yamilé unterstützt die Rebellen so gut sie kann und setzt sich für die entrechteten Minenarbeiter und Bauern ein. Für Christian und Yamilé ist es Liebe auf den ersten Blick. Die beiden werden in einer großen Intrige zum Spielball des Gouverneursà Das Buch ist in vier Teile gegliedert, von denen je zwei in Deutschland und zwei in Kuba spielen. Die Sprache ist - wie immer bei Michael Wallner - flüssig und eindrucksvoll. Das Erzähltempo wird mit dem Fortschreiten der Handlung immer schneller, bis sich gegen Schluss die Ereignisse förmlich überschlagen. Ein herrliches Buch für erholsame, anspruchsvolle und dennoch aufregende Lektürestunden.

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Rezension

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Personen: Wallner, Michael