Wie man Ideenlosigkeit durch gute Taten rechtfertigen kann. (ab 4) (JD) Dr. Brumm ist ein egomanischer Bär, der mit einem Goldfisch namens Pottwal in einer Bude lebt, die so originell wie liebenswert chaotisch ist, wie man das vom TV-Set einer durchschnittlichen Sitcom kennt. Weshalb Dr. Brumm ein "Doktor" ist, bleibt - zumindest in diesem Band der Reihe - ebenso unklar wie die Beziehung zum Goldfisch: Ist er Haustier, exzentrisches WG-Mitglied oder Lebenspartner? Sympathisch ist, dass Dr. Brumm seinen Geburtstag vergessen hat. Damit aber leider auch, die Party vorzubereiten, die er seinen Freunden versprochen hat. Dummerweise stehen die schon am Vormittag vor der Tür. Anstatt die Wahrheit zu sagen, versucht Dr. Brumm, sich mit halblustigen Ideen aus der Affäre zu ziehen. Einige Slapstick-Einlagen später hat er dann seinem Nachbarn kein liebenswertes, sondern ein echtes Chaos bereitet, das aufzuräumen schließlich den Clou dieses "Wahnsinns-Geburtstags" ausmacht. Von Dr. Brumm gibt es bereits zehn Bücher am Markt, der studierte Designer und Illustrator Daniel Napp trifft also einen Nerv bei Kindern und Erwachsenen. Vielleicht liegt das am Geschmack der Zeit; vielleicht an der resignierten Einsicht, dass man das, was einem der Mainstream als Handlung verkauft, ohnehin besser nicht überdenkt. Auf seine Kosten kommt, wer Spaß an bunten, actiongeladenen Bildern hat, denn in der Erschaffung dieser zeigt Napp unbestreitbar die ganze Virtuosität seines Könnens. Fans werden begeistert sein.

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Rezension

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Personen: Napp, Daniel