Wer hätte gedacht, dass ein Monster familientherapeutische Wirkung haben kann? Das Monster jedenfalls, das Edith eines Ta-ges in ihrem Schrank findet, sorgt letztlich dafür, dass Edith und ihre Eltern wieder gemeinsam und gesprächig beim Abendessen sitzen. (Bisher war Vaters Zeitung da vor!) Denn dieses Monster symbolisiert nicht - wie man vorerst annehmen könnte - Ediths Lust an der Unordnung, sondern vielmehr ihr Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Zuneigung. Vorerst noch ganz klein, wächst es unter Ediths Fürsorge zu einer zotteligen Figur heran, die immer mehr Raum in den auf rauem Untergrund gearbeiteten Illustrationen einnehmen. Orientierung im familiären Gefühlshaushalt vermittelt dabei die Farbgebung: Signalfarben prägen den Spielbereich von Edith und ihrem Monster, während die Eltern vorerst im abgedunkelten Braun-Grau agieren. Denn erst, als das Monster bereits so sehr gewachsen ist, dass es den Bildrahmen zu sprengen droht, erkennen auch Ediths Eltern den Handlungsbedarfà *STUBE* - www.stube.at
Rezension
Personen: Weitze, Monika Scuderi, Lucia
Weitze, Monika:
Edith und das Monster / Monika Weitze. - Zürich : Bohem Press, 2004. - [30] S. : durchg. Ill.
ISBN 978-3-85581-413-8 fest geb. : Eur 14,30
JD - Signatur: JD Wei - Bilder- und Erstlese