Zwei Freundinnen und viele Abschiede und Verluste. (ab 10) (JE) Katja und Kristin reden viel miteinander, selten gibt die Autorin diese Dialoge in direkter Rede wieder, sie zieht die "indirekte Rede" vor, selten nur treten die Hauptpersonen dieser Geschichte in echten Dialog. Katja hat sich in Jon, den Neuen in der Klasse, der so schlecht Deutsch spricht und dessen Vater ständig versetzt wird, verliebt. Kristin hingegen kämpft mit dem Abschied von ihrer alten Umgebung, schließlich will ja ihre Mutter nach Frankfurt ziehen und ihre Tochter mitnehmen. Katja wiederum erlebt den Abschied ihres großen Bruders Felix, der nach Berlin geht, um dort zu studieren: Die Geschichte ist mit kleinen und großen Abschieden beinahe überladen, in jedem Falle stark geprägt. So spiegelt sie Alltagswirklichkeit in Patchworkfamilien, in der so genannten flexiblen Gesellschaft, wider. Nur scheinbar ist die Freundschaft der beiden Mädchen stark wie ein Fels, schnell wachsen hier Misstrauen und siedeln sich kleine Lügen an. Doch am Ende wird alles gut, Abschied tut weh, aber über diesen Schmerz können letztendlich dann doch alle miteinander reden. Na ja, eine ehrliche Geschichte, die in ihrem Erzählduktus wenig Rücksicht auf die Lesekompetenz der KäuferInnen bzw. LeserInnen nimmt: Kein einziges Bild lockert hier den Schreibfluss auf, es geht in einem dahin, Absätze sind selten, wie auch die Dialoge eher sparsam sind. Ein anspruchsvoll gebauter Text mit überraschend vielen Nebensätzen, der trainierte LeserInnen sprachlich erreicht und ehrlich vom Chaos der Gefühle der Frühpubertät erzählt.
Rezension
Personen: Manikowsky, Cornelia
Manikowsky, Cornelia:
Glückswolke geschrumpft / Cornelia Manikowsky. - Wien : Jungbrunnen, 2007. - 71 S.
ISBN 978-3-7026-5787-1 fest geb. : ca. EUR 12,50
JE - Signatur: JE Man - Kinder- und Jugendbü