Vier Frauenschicksale in Hamburg zwischen 1919 und 1948. (DR) Der um die Jahrhundertwende geborenen Generation steht ein besonders schweres Schicksal bevor: der Erste Weltkrieg, die Weltwirtschaftskrise und der Zweite Weltkrieg. In dem ersten Teil einer geplanten Trilogie erleben die LeserInnen Hamburg in der Zeit zwischen 1919 und 1948. Der Erste Weltkrieg ist gerade vorbei, die politischen Kräfte beginnen sich zu formieren, Hunger und Arbeitslosigkeit prägen den Alltag. Politische Wirren, Aufstände und Putschversuche sind die Vorboten des Zweiten Weltkrieges. Über drei Jahrzehnte begleiten wir Henny und ihre Freundin Käthe, die als Hebammen arbeiten, die Lehrerin Lina, für die zu dieser Zeit noch ein Heiratsverbot bestand, und die Kaufmannstochter Ida. Dabei werden alle Höhen und Tiefen der menschlichen Gefühle und der Geschichte durchlaufen und ausdrucksstark dargestellt. Kinder/Kinderlosigkeit, Verhütung/Abtreibung, Kommunismus/Nationalsozialismus, Judenhetze/Rassenschande, Heirat/gleichgeschlechtliche Partnerschaft, Liebe/Hass, Treue/Verrat, Leben und Tod sind ambivalente Begrifflichkeiten, die im Lichte der damaligen Verhältnisse schier unlösbar erscheinen und Familien auseinanderbrechen lassen. Gegensätzliches, Trennendes, Vereinendes und Gemeinsames, aber auch Freude und Schmerz verlaufen fließend zwischen Personen und Familien und geben Einblicke in eine schwierige, unglückliche und belastete Zeit. Sehr berührend und gut zur Selbstreflexion geeignet. Sehr lesenswert und Öffentlichen Büchereien zu empfehlen.

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Rezension

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Personen: Korn, Carmen