Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Kurt Haber; Die Pest im Jahr 1901. (DR) Als 1901 auf der Insel Minger die Pest ausbricht, beschuldigen sich Türken und Griechen, Muslime und Christen gegenseitig, dafür verantwortlich zu sein. Menschen schließen sich ein, die Arbeit kommt zum Erliegen, Waren werden verbrannt, Familien auseinandergerissen. Kurzum: Es herrscht Chaos. Geschildert werden die Ereignisse aus der Sicht der jungen Ehefrau des Quarantänearztes. Sie verlässt ihr Haus selbst nicht und erzählt, was sie von ihrem Mann erfährt. Der Autor lässt die unterschiedlichsten Figuren auftreten: Scheichs, orthodoxe Priester, Ärzte, Politiker, eine Prinzessin, Revolutionäre und Spione. Historisch Belegtes mischt sich mit Fiktion, Vergangenheit mit Gegenwart. Das Thema »Pest«, das Pamuk schon länger aufgreifen wollte, wurde durch die Corona-Pandemie plötzlich aktuell. Die Tatsache, dass der Autor sich auch mit der politischen Situation in der Türkei auseinandersetzt, hat ihm 2021 eine Klage wegen »Beleidigung Atatürks und der türkischen Fahne« eingebracht. Orhan Pamuk, der 2006 den Nobelpreis für Literatur erhalten hat, skizziert das Osmanische Reich, das am Vorabend des Ersten Weltkriegs durch die Kolonialmächte Europas einer Zerreißprobe ausgesetzt ist.
Rezension
Personen: Pamuk, Orhan Meier, Gerhard
Pamuk, Orhan:
¬Die¬ Nächte der Pest : Roman / Orhan Pamuk ; aus dem Türkischen von Gerhard Meier. - München : Carl Hanser, 2022. - 693 Seiten
ISBN 978-3-446-27084-8
Belletristik - Signatur: Belletrist Pam - Buch