Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Verena Wiesner; Aufwachsen mit Migrationshintergrund. (DR) Wie wird man zur perfekten Migrantin? Und was kann der Preis dafür sein? Diese Frage beschäftigt die auf Social Media erfolgreiche Satirikerin in ihrem autofiktionalen Debütroman. Sie hat dabei autobiografisches Material verwertet, es weiterentwickelt und verändert, denn eine Autobiografie wäre ihr zu langweilig. Was erlebt und was erfunden ist, bleibt im Dunkeln. Aus Angst vor dem Balkankrieg der 1990er Jahre flüchtet eine dreiköpfige Familie von Rijeka nach Wiener Neustadt. Dort können die drei die erste Zeit bei einer österreichischen Familie wohnen. Während die Mutter früh morgens bis spät abends als Haushälterin, Kinderbetreuerin und Köchin der Gastgeberfamilie arbeitet, versucht der Vater eine Arbeitserlaubnis zu bekommen. Doch vergeblich. Die Quote ist bereits erfüllt, da helfen ihm weder seine gute akademische Ausbildung noch die Einstellungszusagen. So übernimmt er die Rolle, für das Kind da zu sein und sich um den Familienhaushalt zu kümmern. Aus der Perspektive des Mädchens wird eine innige Vater-Tochter-Beziehung geschildert, die nach und nach rissig wird, da die Lebensrealitäten auseinanderdriften. Während die Tochter alles daransetzt, eine Vorzeige-Migrantin zu werden, verliert sich der Vater beim Versuch, sie dabei zu unterstützen. Das Buch ist einfühlsam und selbstironisch geschrieben. Es ist zugleich urkomisch und bitterböse, aber auch traurig. Ein mutiges und lesenswertes Buch!

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Rezension

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Personen: Toxische Pommes