Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Peter Tolar; Alois Brandstetters Anekdotenkiste ist lange noch nicht leer. (DR) Ein paar Jahre nach seinem Werk »Lebensreise« mit resümierenden Gedanken zu seiner Vita hat Alois Brandstetter einen weiteren Band vorgelegt. Zuerst führt der Buchtitel die Leser*innen einmal gehörig ins Abseits: Im Mittelpunkt des Werkes steht nicht König Fußball. Er ist vorerst auch nur bedingt eine Anspielung auf das voranschreitende Alter des Autors, der etwa wie früher Giuseppe Verdi mit Falstaff noch einen humorvollen Schlusspunkt in sein Schaffen setzen möchte. Nein, es geht um das Automobil. Sprachlich gesehen handelt es sich bei diesem Wort um ein Compositum des griechischen »autos« und des lateinischen »mobilis«. In bekannter Brandstetter'scher Manier wird sprachlich die ganze Terminologie rund ums geliebte Vehikel erklärt und dessen gesellschaftlicher Nutzen und Schaden humorvoll aufgearbeitet. Wie in den früheren Büchern schweift er immer wieder ab in brillante Betrachtungen der hypermobilen Gesellschaft, um dann doch bis zum nächsten Gedankenausflug zum Thema Auto zurückzukehren. Die eigentliche Nachspielzeit beginnt erst gegen Ende des Buches mit heiteren Betrachtungen über die Vergänglichkeit des menschlichen Daseins. Bemerkenswert sind - neben anderen Literaturtipps - die unzähligen Querverweise auf frühere eigene Bücher. Im Falle des Autors eine durchaus legitime Erinnerung daran, das ein oder andere Meisterwerk erneut aus dem Bücherregal zu nehmen.
Rezension
Personen: Brandstetter, Alois
Brandstetter, Alois:
Nachspielzeit / Alois Brandstetter. - Salzburg ; Wien : Residenz, 2023. - 203 Seiten
ISBN 978-3-7017-1778-1 EUR 25.00
Belletristik - Signatur: Belletrist Bra - Buch