Rhue, Morton
Über uns Stille
Buch

Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/) Autor: Johann Waser; Annotation: Hochdramatische und realitätsnahe Erzählung über neun Personen, die in einem Bunker einen Atomangriff zu überleben versuchen. Rezension: Was passiert im Fall eines Atomkrieges oder eines schweren Unfalls in einem AKW? Können wir uns wirksam gegen die radioaktive Verstrahlung schützen? Allzu gerne blenden wir diese Themen einfach aus. Der weltbekannte US-Schriftsteller Morton Rhue ("Die Welle", "Asphalt Tribe") nimmt, wie er im letzten Kapitel schreibt, Erinnerungen an sein Elternhaus in New York und das Gedenken an die Kuba-Krise zum Anlass für eine hochdramatische Erzählung. Dabei geht er von der Fiktion aus, der Kalte Krieg hätte mit einem Atomangriff der Sowjetunion auf die USA geendet. In zwei kapitelweise verschränkten Erzählsträngen erleben wir die Tage und Wochen von neun Personen in einem Atombunker, andererseits erfahren wir vom Leben der Familien vorher, vom Bau des Bunkers und der Hetze der Amerikaner gegen die Russen. Der etwa 12-jährige Ich-Erzähler Scott kann sich knapp vor dem Bombenabwurf mit seiner Familie in den vom Vater unter dem Garten errichteten Bunker retten. Nachbarn wollen ebenfalls in die immer belächelte Anlage, sodass ein mörderischer Kampf gegen Nachdrängende entsteht. Plötzlich merken sie: Über uns Stille. Probleme mit der Wasserversorgung bringen erste Konflikte, allmählich müssen die Lebensmittelvorräte immer stärker rationiert werden. Rhue zeigt sehr anschaulich, wie unterschiedlich die Betroffenen damit umgehen. Mr. Shaw zieht sich immer stärker zurück, während Mr. Mc. Govern darauf drängt, die Schwächsten, Scotts schwer verletzte Mutter und die Schwarze Haushaltshilfe, dem Tod zu überantworten. Als alle Vorräte aufgebraucht sind, gelingt es, die Falltür zu öffnen. Wieder oben sehen sie, dass ihre schlimmsten Befürchtungen eingetroffen sind. Rhue erspart uns schaurige Details. Wir können ja Bilder aus Hiroshima oder Fukushima ergänzen. Morton Rhues Buch verordnet seinen LeserInnen eine radikale Schocktherapie mit eindeutiger Botschaft: Im Ernstfall gibt es keine Rettung, ob mit oder ohne Bunker. ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Susanna Schrampf; Eine Vision von einem möglichen Atombombenabwurf über Amerika - angelegt im Jahr 1962 während des Kalten Krieges und der Kubakrise. (ab 13) (JE) Im Jahr 1962 baut der Vater des 12-jährigen Scott Porter in seinem Garten einen Atomschutzbunker und wird deswegen von seinen Nachbarn belächelt. Als dann aber das Unglaubliche passiert und die Familie in den Bunker flüchtet, versuchen auch die Nachbarn dort Schutz zu finden. Obwohl der Bunker nur für vier Personen (für die Eltern Porter sowie Scott und seinen jüngeren Bruder) angelegt ist, sind plötzlich neun Personen anwesend, die gemeinsam abwarten müssen, bis die Strahlungsintensität auf der Erde unter die tödliche Marke sinkt. In dieser Zeit häufen sich die Probleme: Wasser und Nahrungsmittel sind zu knapp, die Luftzufuhr muss geregelt werden, es gibt zu wenige Decken und bald kein Toilettenpapier mehr... Und vor allem, wie verbringt man die Zeit miteinander? Das Buch erzählt zwei Handlungsstränge gleichzeitig: In kurzen Kapiteln wird jeweils aus der Sicht von Scott abwechselnd die Situation im Bunker und dann als Rückblick das Leben Scotts innerhalb seiner Familie und mit seinen Freunden vor dem Bombenabwurf geschildert. Dabei werden z.B. die Kubakrise und der Kalte Krieg zu Beginn der 1960er Jahre in der Schule behandelt und Scott beginnt seinen Vater und dessen konkrete Angst vor einem Atomkrieg zu verstehen. Morton Rhue hat sich in seinem Roman "Die Welle" mit der Entstehung des Nationalsozialismus befasst. Jetzt greift er das brisante Thema eines möglichen Atomkrieges auf. Durch die alternierenden Kapitel, in denen auch das "normale" Jungenleben Scotts zu Wort kommt, entsteht immer wieder ein mentaler Abstand, sodass das Buch trotz seines ernsten Themas für Jugendliche ab 13 Jahren geeignet ist. ---- Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp) Autor: Ruth Schmidhammer; Die Geschichte führt uns in die Vereinigten Staaten zur Zeit der Kubakrise. Viele Amerikaner befürchten einen atomaren Angriff seitens der kommunistischen Staaten und beginnen daher für die eigene Familie vorzusorgen, sie bauen einen strahlensicheren Bunker und bestücken diesen mit Lebensmitteln und Gegenständen des täglichen Bedarfs. Eines Nachts werden Scott und sein Bruder Sparky von ihrem Dad aus dem Schlaf gerissen, da dieser einen Angriff vermutet. Auch die Nachbarn wissen vom Bunker im Haus und Suchen ebenfalls hier Schutz. Scotts Dad will dies verhindern, da nicht nur der Sauerstoff bei einer Belegung über die 4-köpfige Familie hinaus knapp wird, auch das Wasser steht nicht unbegrenzt zur Verfügung und die Lebensmittel wurden ebenfalls nur für die Familie berechnet. Schließlich befinden sich neun Personen im Bunker als nach einem markerschütternden Schrei von außen ein ohrenbetäubendes Getöse zu hören ist und dann Totenstille einkehrt. In den folgenden Tagen voller Ungewissheit, niemand kann sagen, wie lange man im Bunker ausharren muss, kommt es zu unerträglichen Spannungen zwischen Scotts Dad und den Nachbarn. Der Autor erzählt zwar eine fiktive Geschichte, aber er hat diese Zeit als Kind miterlebt, sein Vater hat ebenfalls einen Bunker gebaut. Die Erzählung wechselt von den Erinnerungen Scotts an einen unbeschwerten, idyllischen Sommer, seinem ersten Verliebtsein zur realen bedrohlichen Stimmung im Bunker. Das Zusammenwirken der beiden Erzählstränge lockert die Handlung auf und lässt eine Empfehlung auch für jüngere LeserInnen zu. (12J.)


Rezension


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Personen: Rhue, Morton Ganslandt, Katarina

Rhue, Morton:
Über uns Stille / Morton Rhue. Katarina Ganslandt. - Ravensburg : Ravensburger, 2012. - 239 S.
ISBN 978-3-473-40081-2

Zugangsnummer: 16158
Jugend Erfahrungsbericht - Signatur: Ju-Leben Rhu - Buch