Annotation: Unkonventionelles Bilderbuch über das Bestäuben der Pflanzen und was alles passieren kann, wenn die fleißigen Bienen einmal ausfallen. Rezension: Wer fleißiger ist, die Bienen oder die Ameisen, ist nicht genau zu klären. Die Bienen allerdings legen die Latte hoch. Immerhin besuchen die Bienen eines einzigen Volkes an einem Tag zwei Millionen Blüten und eine Biene legt in ihrem Leben 8000 Flugkilometer zurück, was in Anbetracht der kurzen Lebensdauer im Sommer (ca. 6 Wochen) beachtlich ist. Reißerische Ameisenquantitätsfakten können an dieser Stelle nicht geliefert werden. - Was uns Michael Stavaric und Renate Habinger in ihrem BieBu anschaulich zeigen, ist, dass Ameisen vom Blütenbestäuben wirklich keine Ahnung haben. Das brauchen sie normalerweise auch nicht, aber dummerweise sind die Bienen krank und die restlichen Tiere des Waldes versuchen mit mäßigem Erfolg einzuspringen. Als alle Stricke gerissen sind, hat sich Hummel Vince als wahrer Held und fleißigste Biene aller Zeiten erwiesen. Stavarics Geschichte erinnert auf beste Weise an den Insektenkrimi "Die Wanze". Zwar erzählt uns das BieBu keinen Krimi, aber sie entwerfen ein ebenso skurril anthropomorphes Soziogramm der Wiesenbewohner. Der Text ist zu Gunsten der Illustrationen stark zurückgenommen und mitunter oft selbst Teil der Bilderzählung, wenn er z.B. die Flugbahn des Rosenkäfers nachgeht und über die Seite mäandert. Viel Humor steckt in diesem BieBu, das sich einer gewöhnlichen und oberflächlichen Lesart widersetzt. Unzählige Details sind in Habingers bunten Collagen zu entdecken. Stavaric bietet keine durchgehende Erzählung. Unterschiedliche Episoden werden fragmentarisch erzählt, lediglich Überschriften am Rand jeder Seite geben thematische Vorgaben. Noch nie wurde das Scheitern der Tierwelt so lustvoll, farbenprächtig und mit so viel Humor erzählt.

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Personen: Habinger, Renate Stavaric, Michael