Kaiser, Vea
Blasmusikpop oder wie die Wissenschaft in die Berge kam Roman
Belletristik

Blasmusikpop ist mindestens so laut und ungewöhnlich, wie es der Titel verspricht. (DR) St. Peter am Anger ist ein besonders kleines Dorf, das sich sogar noch abseits von anderen Dörfern, angrenzend an die unbesteigbare Nordwand (bergbarbarisch Mordwand), befindet. In diesem Dorf gibt es seit Jahrhunderten dieselben Traditionen und Bräuche, die Familienhierarchien und Fortpflanzungspläne sind genauestens auf den Grundplan abgestimmt und sollte jemand aus der Reihe tanzen, wird dieser meist auf Druck der Dorfgemeinschaft wieder zur Vernunft gebracht. Ein Skandal in der Familie Gerlitzen ist der Auslöser dafür, dass einer der Dorfbewohner das abgeschiedene Dorf verlässt und sein Glück in der Stadt sucht. Die städtischen Neuheiten, die er später nach St. Peter am Anger zurückbringt, werden von seinem Enkel weitergeführt. Neben der persönlichen Geschichte einer Familie werden in wissenschaftlichem Stil verfasste Einträge zur Entwicklung der Dorfgemeinschaft an den Anfang jedes Kapitels gestellt. Spielerisch wird anhand dieser Geschichte der oftmals durch Vorurteile belastete Stadt-Land-Konflikt zum zentralen Thema des Romans. Auch sprachlich wird zwischen Hochsprache und so genanntem Bergbarbaren-Dialekt unterschieden. Ein gelungenes Debüt, das nicht nur unterhaltsam, sondern auch kritisch mit dem oftmals verschobenen Bild ländlich-städtischer Klischees umgeht.


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Personen: Kaiser, Vea

DR. KAI

Kaiser, Vea:
Blasmusikpop oder wie die Wissenschaft in die Berge kam : Roman / Vea Kaiser. - Köln : Kiepenheuer und Witsch, 2012. - 491 S.
ISBN 978-3-462-04464-5 fest geb. : ca. EUR 20,60

Zugangsnummer: 0000641001 - Barcode: 10006306
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