Neuester Coup aus dem "Universum Nöstlinger" (ab 10) Im Rahmen der PISA-Diskussion als Garant ungehemmter Lesefreude beschworen, formulierte Christine Nöstlinger den überaus entspannenden Satz: Ein Buch zu lesen kann auch eine Qual sein für ein Kind. Nun, in diesem Fall kann davon keine Rede sein, auch dann nicht, wenn die Lesekompetenz noch keine schwindelnden Höhen errungen hat. Denn Nöstlinger erzählt ihre Geschichte emotionaler und anderer Verwirrungen chronologisch und mit leichter Hand. Erzählinstanz ist dabei nicht die Titel gebende Lilli, sondern deren Freundin Marlen: In Ich-Perspektive schildert sie, wie ihre ein Häuchlein zu sehr von sich eingenommene Freundin die Mathematikschularbeit von Stinke-Armin zu dessen Vorteil manipuliert. Der Supercoup fliegt auf und Marlen ist daran nicht ganz unschuldig. Als Folge daraus wird sie mit lillischer Selbstverständlichkeit sanft genötigt, die Konsequenzen zu tragen und die Mathematiknachhilfe für Armin zu übernehmen, mit der Lilli ihre Schuld hätte abtragen sollen - und natürlich wird damit nicht mehr und nicht weniger als ein humorig geschildertes Freundschafts- und Liebeskarussell in Gang gesetzt. Ins Urlaubsflair der Erzählung eingearbeitet werden bewährte Nöstlingersche Konzepte, von ironisierter kindlicher Wahrnehmung elterlicher Macken bis hin zur jugendlich-bissigen LehrerInnenschelte. Am Ende des Sommers hat Marlen ein Stück weit Unabhängigkeit von ihrer besten Freundin erlangt und der Leser/die Leserin den Jahresdurchschnitt gelesener Bücher nur knapp verpasst.

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Personen: Nöstlinger, Christine

Schlagwörter: Schule Freundschaft Ferien Mathematik Nachhilfe

Interessenkreis: ab 10 Jahren