Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Anita Ruckerbauer; Berührende und magische Geschichte über die Reise zweier Kinder ins Herz des Amazonas. (ab 12) (JE) Peru, 1986. Laila, einzige Tochter eines finnischen Diplomatenehepaars, ist erkrankt und muss in die Klinik von Lima. Die ist erst einmal ein Schock für Laila, denn hier liegen alle Kinder gemeinsam in einem Saal. Doch dann nimmt sich der etwa gleichaltrige Ratio, der sein gesamtes bisheriges Leben in der Klinik verbracht hat, ihrer an. Ratio schafft es, dass Laila allmählich Kontakt mit den anderen Kindern aufnimmt. Dann belauscht sie ein Gespräch zwischen dem Arzt und ihrer Mutter und erfährt, dass sie unheilbar krank ist und sie blind und dement sterben wird. In der Bibliothek haben die Kinder in einem handgeschriebenen Tagebuch eines Forschers von einer geheimnisvollen Blume gelesen, die Krankheiten heilen kann. Entschlossen machen sich Laila und Ratio auf die Suche nach der Blume, die irgendwo im Amazonasurwald wachsen soll. Unterwegs treffen sie Reiseführerin Chasko, werden von Terroristen gefangen genommen und von einem von ihnen wieder befreit. Nach vielen weiteren Erlebnissen landen die beiden in Iquitos, einer kleinen Stadt im Amazonasurwald. Es ist der dritte Jugendroman Morosinottos, in dem er seine kindlichen Protagonisten auf eine Reise schickt. "Die Mississippi-Bande" erinnert an die Erzähltradition eines Mark Twain. "Verloren in Eis und Schnee" spielt während des Zweiten Weltkriegs in Russland, wo ein Junge auf der Suche nach seiner Zwillingsschwester ist. Diesmal steht ein ungleiches Paar im Mittelpunkt. Da ist die trotz ihrer Erkrankung starke und charismatische Laila, an ihrer Seite der geheimnisvolle Ratio, der anfangs nichts von seiner Vergangenheit preisgeben will. Die Geschichte wird jeweils aus der Sicht der verschiedenen ProtagonistInnen erzählt. Damit man sie leichter auseinanderhalten kann, finden sich zu Beginn eines jeden Kapitels schöne stilisierte Zeichnungen von Totemtieren, die den Figuren zugeordnet werden. Im letzten Teil kommt eine spirituelle Ebene dazu. Auch dabei erzählt Morosinotto sehr einfühlsam und Mut machend, ohne in esoterischen Kitsch abzugleiten. Wieder sind die Illustrationen etwas Besonderes. Neben handgemalten Landkarten gehen Sätze in emotionale Illustrationen über, die aus Buchstaben gebildet werden. Laila sieht immer schlechter - in ihren Textpassagen werden die Buchstaben am Rand heller und verschwommener, sodass sich auch die LeserInnen mehr anstrengen müssen. Wie für die beiden vorhergegangenen Bände eine unbedingte Leseempfehlung - auch für Erwachsene.
Rezension
Personen: Panzacchi, Cornelia Domeniconi, Paolo Morosinotto, Davide
Morosinotto, Davide:
¬Der¬ Ruf des Schamanen : unsere abenteuerliche Reise in das Herz der Dunkelheit / Davide Morosinotto. Aus dem Ital. von Cornelia Panzacchi. [Ill. von Paolo Domeniconi]. - Stuttgart : Thienemann, 2020. - 430 S. : Ill.
ISBN 978-3-522-20274-9
Jugend 10-14 - Signatur: JE.2 Moro - Buch