Ein leises Buch über große Gefühle, Freundschaft und den Mut zum Neubeginn. (DR) Die achtjährige Manon, die Tag für Tag alleine und mit traurigem Blick unter der großen Birke im Garten sitzt und liest, erregt die Aufmerksamkeit des pensionierten Lehrers Anatole. Der mürrische, einsame Mann beginnt Manon aus dem "Kleinen Prinzen" vorzulesen und kommt langsam hinter die Geschichte des kleinen Mädchens. Anaïs, Manons Mutter, hat ihren Mann Pierre und ihre Tochter verlassen und ist spurlos verschwunden. Dadurch ist das Leben der Zurückgebliebenen komplett aus den Fugen geraten - Pierre ist wie gelähmt und betäubt seinen Kummer mit Alkohol. Manon ist sich selbst überlassen und findet in Anatole eine wichtige Stütze. Alles ändert sich, als Anaïs ein Lebenszeichen aus Marokko schickt, und sich Pierre und Manon gemeinsam mit Anatole und Manons Tante Sophie auf eine ungewisse Reise machen. Mit ihrem Debütroman ist der Autorin Aude Le Corff ein berührender Roman über Verlust, Freundschaft und die Realisierung von Träumen gelungen. Einfühlsam nehmen die unterschiedlichen Charaktere vor den Augen der LeserInnen Gestalt an und gewähren Einblicke in die Gefühlswelt. Die Ohnmacht des Vaters wird ebenso sichtbar wie die seelischen Wunden der kleinen Manon, die Einsamkeit des alten Mannes und die Isolation von Tante Sophie, die lange ein Leben im falschen Körper geführt hat. Über allem steht aber die Frage: Darf eine Mutter ihr eigenes Wohl über das ihres Kindes stellen? Empfehlenswert für (junge) Erwachsene, die daran glauben, dass Träume Wirklichkeit werden können!

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Rezension

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Personen: Steinitz, Claudia Le Corff, Aude