Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp) Autor: Markus Fritz; Zu Beginn des Romans ist der Ich-Erzähler Matthias 15 Jahre alt. Er verbringt zusammen mit seiner Mutter drei Wochen im Sommer auf Sylt. Dort ist sein behinderter Bruder in einem Pflegeheim untergebracht. Matthias trägt eine Mitschuld an der Behinderung seines Bruders. Die Eltern leben getrennt. Im Pflegeheim lernt er Marta, eine Pflegerin, kennen. Sie kümmert sich liebevoll um den Bruder. Sie hat Verständnis für ihn, während Mutter und Bruder sich schämen und abgestoßen sind. Nach dem Tod der Mutter wird Matthias wird vom Onkel adoptiert. Matthias und Marta werden sich fünf Jahre später wieder an der Uni in Berlin treffen. Marta lebt in einer linken Kommune. Er fühlt sich noch immer angezogen von Marta. Als Marta dann in einem terroristischen Akt den Stiefvater von Matthias tötet, stellt er sich natürlich die Frage, ob ihre Liebe am Ende nur ein Mittel zum Zweck war, um an den Schlüssel zum Haus des späteren Opfers zu kommen. Erst im Laufe der Lektüre erschließen sich die Zusammenhänge. Auf dem Dachboden im Haus des Onkels findet Matthias Filme, in denen Gehirnoperationen aus der Nazi-Zeit gezeigt werden. Der Onkel war ein Nazi-Täter, aus diesem Grund wird er von den Terroristen ermordet. Der Autor verhandelt in diesem Roman viele Themen, zu viele, wie ich meine: die Geschichte der RAF, die Nazi-Zeit, die Familiengeschichte, die Schuldfrage, ... Der Roman wirkt überladen und überkonstruiert. Der Roman war für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. ---- Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp) Autor: Michael Patreider; Der Wechsel vom Er- zum Ich-Erzähler ist die Stärke dieses Romans über eine Vielzahl an zeitgeschichtlichen Themen. Angesiedelt ist die Geschichte um Matthias, der zu Beginn auf Sylt seinen jüngeren Bruder Carsten besucht in der jüngeren deutschen Geschichte. Bereits auf der Insel in der Nordsee wird der Grundstein für die Handlung gelegt. Der nach schwerer Krankheit geistig behinderte Carsten wird von der Pflegerin Marta beim Besuch abgeschirmt, die Angehörigen werden als lästig und aufdringlich abgewehrt. Als Matthias Jahre später in Berlin studiert, trifft er auf Marta. Diese hat sich inzwischen der RAF angeschlossen und trachtet dessen Onkel, einst an den Menschenversuchen Josef Mengeles beteiligt, nach dem Leben. Lobenswert sind die knappe Sprache und der teils spröde Stil des Autors, was die Erzählung zu einer Besonderheit auf dem diesjährigen Markt der jüngeren deutschen Literatur macht.
Rezension
Personen: Wildenhain, Michael
Wildenhain, Michael:
¬Das¬ Lächeln der Alligatoren : Roman / Michael Wildenhain. - Stuttgart : Klett-Cotta, 2015. - 241 S.
ISBN 978-3-608-93973-6
Belletristik allgemein - Signatur: D0 Wil - Buch