Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Ingrid Kainzner; Zwei Außenseiter haben sich einer exzentrischen Mission verschrieben, deren Motiv in der kompromisslosen Hingabe an die Natur liegt. (DR) Die beiden Außenseiter Redbone und Calvert durchstreifen die südenglische Landschaft auf der Suche nach geeigneten Feldern, um seltsame Kunstwerke zu verwirklichen. Der Autor erklärt wie die beiden bei ihren nächtlichen Unternehmungen vorgehen: "Zunächst treten sie das Getreide auf eine Art flach, dass nicht ein einziger Halm bricht. Mit festgepflockten Seilen als Orientierung umkreisen sie einen Mittelpunkt und üben auf ihre kurzen Bretter gerade genug Druck aus, um eine Spur zu hinterlassen. Eine schmale Kreislinie schlingt sich langsam um ein unsichtbares Zentrum wie ein kleines Wunder." Redbone und Calvert lassen größte Vorsicht walten, denn ihr Tun soll unter keinen Umständen publik werden. Dennoch geraten sie in unvorhergesehene, auch skurrile Situationen, die mit Geistesgegenwart gemeistert werden. In der Bevölkerung kursieren die wildesten Gerüchte, wer die Urheber der Kornkreise sein könnten. Sogar Außerirdische werden vermutet. Nun mag man sich fragen, worin der Sinn dieser sonderbaren Aktionen besteht. Dies wird auch der Rezensentin erst nach und nach klar. Die beiden eigenwilligen Protagonisten verstecken hinter einer rauen Schale ihre Betroffenheit über menschliche Grausamkeit und die rücksichtslose Vernichtung der Natur. Calvert ist schwer von einem Kriegstrauma gezeichnet, der fantasievolle Redbone betäubt seine Verletzlichkeit manchmal mit Drogen. Oft hat sich das Leben für beide angefühlt "wie eine Hängebrücke über einem schmalen, bodenlosen Abgrund, an der dünne Seile schon zerfasert und gerissen sind. Kornkreise sind eine Rettungsleine." In der Körper und Geist extrem fordernden Erschaffung dieser Werke manifestiert sich eine unbedingte Liebe und Hingabe an die Natur. Das Motto lautet: Nähre den Mythos und strebe nach Schönheit. "Der perfekte Kreis" ist ein wunderbarer, schlichter Roman, der das Genre des Nature Writing um ein Glanzstück bereichert.

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Rezension

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Personen: Wasel, Ulrike Timmermann, Klaus Myers, Benjamin