Quelle: Bücherschau (Büchereiservice des ÖGB) (http://www.buecherei.at/) Autor: Wolfgang Gauglhofer; Das Buch erscheint im richtigen Moment: Wieder einmal drohte das Russlandbild der Österreicher -und nicht nur dieser - ins Negative zu tendieren. Es ging diesmal ums Wärme spendende Gas, das auszubleiben drohte, falls die Russen wegen ihres Streites mit der Ukraine nicht liefern wollten ... Wie Livia Klingl bemerkt, ist unser Bild von den Russen wechselhaft und war in der Vergangenheit alles in allem eher negativ, was natürlich vor allem mit den beiden Weltkriegen zu tun hat. Vorurteile auszuräumen und einen unverstellten Blick auf die "neuen Russen" zu ermöglichen ist daher das Ziel dieses Buches. Im ersten Abschnitt werden beiderseitige Vorurteile aufgelistet, kritisch besprochen und gelegentlich widerlegt. Im zweiten Teil zeigt die Autorin auf, dass die Russen schon immer da waren. Damit sind nicht nur so berühmte Emigranten wie Trotzki, Lenin oder Stalin gemeint, sondern vor allem Künstler wie Tolstoj oder Tschaikowski, die längst schon Teil unserer gemeinsamen Weltkultur sind. Der Teil "Die Metamorphose der roten Direktoren, oder: Die Geburt der Oligarchen" beschreibt, wie sich nach dem Sturz des Sowjetsystems Mitglieder der alten kommunistischen Nomenklatur und weitsichtige private Investoren die wichtigsten Wirtschaftssparten um einen Spottpreis einverleibten. Diese Leute sind es, die heute im Westen, vor allem auch in Österreich, Investitionen tätigen und teure Urlaube verbringen. Im vierten Teil schließlich wird das Verhältnis Putin-Medwedew sowie Russlands Rolle als wiedererstandene Weltmacht und sein Verhältnis zu Europa und den USA beleuchtet. Livia Klingl vermag komplizierte Zusammenhänge auf das Wesentliche zu reduzieren und anschaulich darzustellen. Das, und ein flotter, farbiger Stil machen ihr aktuelles Buch zu empfehlenswerter Lektüre.

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Rezension

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Personen: Klingl, Livia