Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Karl Vogd; Verschwörungsfantasien und Stammtischressentiments. (DR) Die LeserInnen erwartet ein 200-seitiger Monolog eines Mannes. Tom, so heißt der Erzähler, hat sich mit seinem achtjährigen Sohn in einer abgelegenen Hütte im Gebirge versteckt. Er fürchtet das nächste Opfer einer besonders brutalen Serienmörderin zu sein, die rund um die Welt bestialische Morde begangen hat. Von der Täterin ist nichts bekannt außer ihrer DNA-Spur. Diese Spur hat die Täterin auch nach einem Einbruch in Toms Wohnung hinterlassen. Nun sitzt Tom in seinem Berghaus und spricht zur eigenen Beruhigung Abend für Abend in ein Mikrofon und veranstaltet via Internet-Radio seine eigene Live-Radioshow. Dazu konsumiert er massenhaft Whiskey und Kokain. Tom redet über das Phantom Lisa, von der man nicht weiß, wie sie aussieht und wo sie herkommt. Noch mehr redet er aber über das, was ihm im Vollrausch durch den Kopf surrt: Sex und Drogen, Performancekünstler und Weinkenner, Internetforen-Vollschreiber und Menschen, die statt Mailand Milano sagen. Es ist ein ressentimentgeladener Sermon, den der einsame Moderator da Abend für Abend auf seine Zuhörer loslässt. Er selbst bezeichnet seine Monologe auch einmal als "Gefasel". Und viel mehr ist dieses haltlose Gelaber zumeist nicht. Und auch die Thriller-Handlung erweist sich schlussendlich als bloße Mogelpackung. Ein bizarrer Einfall und Routine sind zu wenig für ein gutes Buch. Wer auf die Lektüre verzichtet, versäumt wenig. ---- Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp) Autor: Michael Patreider; Manchmal fragt man sich als Leser, ob das, was Verlage auf den Markt werfen, nicht verboten gehört. Bei diesem Buch hat sich mir diese Frage auch gestellt. Da faselt einer, vollgedröhnt mit Kokain und Whiskey von einer Serienkillerin, vor der er in die Wildnis flieht, seinen Sohn im Schlepptau. Dass er sein Leid auch noch anderen kundtun will, ist denn doch zu viel verlangt, vor allem, wenn man draufkommt, dass sein Gefasel im eigenen Internetradio gar nicht gesendet wird. Angewidert von so viel Stumpfsinn habe ich dann doch an die 100 Seiten übersprungen um mich noch mehr zu ärgern, da sich die Täterin mit Namen Lisa als 200.000-jähriges Relikt entpuppt. Schade ums Geld, das man eigentlich für so einen Schwachsinn zurückbekommen müsste. Fazit: Kein Ruhmeswerk für den sonst doch recht erfolgreichen österreichischen Autor.
Rezension
Personen: Glavinic, Thomas
Glavinic, Thomas:
Lisa / Thomas Glavinic. - München : Hanser, 2011. - 203 S.
ISBN 978-3-446-23636-3
Belletristik allgemein - Signatur: D0 Gla - Buch