Liebe, Not und Leid des Menschen in Zeiten zweier Kriege. (DR) Helene Flöss machte schon mit ihren Romanen "Schnittbögen" und "Dürre Jahre" auf sich aufmerksam. Nicht aus Nostalgie ist ihre Heimat Südtirol mit seiner wechselvollen Geschichte Schauplatz ihrer schmalen Romane, sondern ihr Bemühen um Verstehen. Es sind die "kleinen" Leute, die sie in Erinnerung bringt. Sie verleiht den Bewohnern des kleinen Tales eine eindringliche Stimme. Lena die "Großmutter" erzählt dem "Kind": Von einer längst versunkenen Welt mit ihren ebenso vergessenen Traditionen und Arbeitsweisen, Berufen, die von der Technisierung verdrängt wurden, und der Not. Das Kind hört vom massenhaften Sterben in zwei Weltkriegen. Von der jahrelangen Kriegsgefangenschaft des Großvaters Fidl. Der geliebte Mann kommt völlig verändert zurück. Wie so viele Männer. Krank, gebrochen, das Weiterleben für sich und die Familie hochbelastet. Auch Großmutter Lena muss ihre ganze Kraft und Liebe einsetzen, um den Verzagten immer wieder aufzurichten. - Helene Flöss gelingt es sehr gut, Stimmungen, Gefühle, starke Bilder, die den Lesern/innen vertraut sein werden, auch zu vermitteln. "Löwen im Holz" ist ein gelungenes, eindringliches Zeitbild. *bn* Liselotte Leikermoser
Rezension
Personen: Flöss, Helene
Flöss, Helene:
Löwen im Holz : Roman / Helene Flöss. - Innsbruck : Haymon, 2003. - 220 S.
ISBN 978-3-85218-431-9
Belletristik allgemein - Signatur: D0 Flö - Buch