Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Cornelia Gstöttinger; Der schweigsame Einzelgänger Tabor Süden ermittelt wieder. (DR) Als die Journalistin Mia Bischof der Detektei Liebergesell den Auftrag erteilt, nach ihrem verschwundenen Freund zu suchen, beschleicht den aus vielen Kriminalromanen bekannten eigenbrötlerischen Ex-Polizeikommissar Tabor Süden sogleich ein ungutes Gefühl. Durch ihr widersprüchliches Verhalten gerät die 38-Jährige selbst in den Mittelpunkt der Nachforschungen. Ein gefährliches Unterfangen, wie sich rasch zeigt, als Südens Kollege brutal niedergeschlagen und schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert wird. Ani zeichnet wieder beeindruckende menschliche Psychogramme, dennoch vermag der neue Süden-Krimi, der jüngst mit dem Deutschen Krimi Preis 2014 ausgezeichnet wurde, eingangs nicht so recht zu fesseln. Unmittelbar in den Text eingeflochtene Rückblenden verwirren mitunter und die Ermittlungen ziehen sich schleppend dahin, bringen dadurch aber die Erschöpfung der Figuren umso stärker zur Geltung. Ani lässt sie in einer melancholisch-düsteren Stimmung agieren. Verzweifelt, kraft- und mutlos drohen sie in einer tiefen Finsternis zu versinken: Edith Liebergesell wird erneut mit der Entführung ihres kleinen Sohnes konfrontiert und durchlebt die schlimmsten Tage ihres Lebens noch einmal. Das LKA hat wenig Freude mit Südens Nachforschungen, denn die Beschattung von Mia Bischof führt ihn und seine Kolleginnen tief hinein in den braunen Sumpf von Münchens rechtsradikaler Szene. "M" kommt meines Erachtens nicht an den preisgekrönten Roman "Süden" heran, ist insgesamt jedoch ein solider Krimi und als solcher allen Büchereien zu empfehlen.
Rezension
Personen: Ani, Friedrich
Ani, Friedrich:
M / Friedrich Ani. - München : Droemer, 2013. - 364 S.
ISBN 978-3-426-19953-4
Kriminalromane - Signatur: DK Ani - Buch