Schmeißer, Frank
Schurken machen Krawall
Buch

Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/); Autor: Christina Rademacher; Coole Superhelden und komische Abenteuer sind ein Erfolgsrezept, um junge Leser zwischen 8 und 12 Jahren für Bücher zu begeistern. Frank Schmeißer hat mit Schurken machen Krawall schon den dritten Band um das coolste Superheldenteam weit und breit veröffentlicht. Tim Collins lässt in Harry Alien Attacke der Lehrer-Klone den außerirdischen Titelhelden und den Ich-Erzähler ausgerechnet in einem Müllcontainer zu verrückten Abenteuern in Zeit und Raum abheben. Und Michael Gerard Bauer schafft mit Rupert Rau Super-Gau einen Antihelden zu jenem coolen Geheimagenten, der der Held von Ruperts selbst gezeichneten Comics ist. Was aus Superhelden werden kann, ist in Birdman zu sehen, der vor kurzem mit dem Oscar als bester Film 2015 ausgezeichnet wurde: Michael Keaton, einst erfolgreich als Darsteller des gleichnamigen Titelhelden, versucht als Schauspieler am Broadway vergeblich seinem Image zu entkommen, das wie Pech an ihm klebt. Vielleicht liegt es nur am Eindruck dieses Films, dass man das zwiespältige Verhältnis eines Mannes im mittleren Alter zu einstigen Idolen auch aus den Romanen mancher Kinderbuchautoren herauszulesen meint. Geschrieben für jüngere Ausgaben ihrer selbst, die noch ein ungetrübtes Verhältnis zu Superhelden haben, scheinen Stilmittel wie Humor, Klamauk und Satire deutlich zu machen, dass die Verfasser diese Faszination zwar nicht vergessen haben, aber doch aus Distanz betrachten. Wobei die Supermann-Maske und das Kostüm, mit denen der 1968 geborene Frank Schmeißer auf dem Autorenfoto seines Buchs Schurken machen Krawall posiert, doch wieder an Michael Keaton in Birdman denken lassen. Wie schon in den ersten beiden Bänden der Reihe mit den Unglaublichen Dreieinhalb sieht Ich-Erzähler Sebastian von Nervköter sich und die übrigen zweieinhalb Protagonisten als das coolste Superheldenteam weit und breit und übersieht dabei großzügig, dass er meistens eher einem Elefant im Porzellanladen als Supermann im Landeanflug ähnelt. Satirisch ist auch der Blick auf die Eltern, die unter den Missgeschicken der Kinder leidend zusammenzubrechen drohen und ihren Nachwuchs gar nicht schnell genug woanders abliefern können. Auch bei der abenteuerlichen, oft in den Klamauk überdrehten Handlung legt sich der Erzähler keine Fesseln an. Zum flapsigen Stil bilden die Zeichnungen Jörg Mühles mit ihrem feinen Strich einen gelungenen Gegensatz. In ihnen hat er Metaphern in Cartoons übersetzt, deren Pointe sich ergänzend zum Text oder auch unabhängig von ihm vermittelt. Zu einer Einheit verschmelzen dagegen Text und Zeichnungen in dem ebenfalls überdrehten Comicroman Harry Alien Attacke der Lehrer-Klone. Autor Tim Collins und Illustratorin Joëlle Dreidemy erzählen mit hohem Tempo vom ewigen Traum, durch Raum und Zeit reisen zu können. Ihr Witz zeigt sich etwa darin, dass ausgerechnet ein stinkender Müllcontainer neben der Schule zur Zeitmaschine wird, aber auch in ihrem Supermann-Gegenmodell, dem laaangweiligen Lehrer Mr. Watkins, den sie aus Versehen geklont haben. Von lauter Mr.-Watkins-Klonen umzingelt zu sein, ist fast noch schlimmer als ein Leben lang von Birdman verfolgt zu werden, aber natürlich finden der Ich-Erzähler und sein cooler Alien-Freund Harry eine super Lösung. Mit der Graphik eines typischen Superhelden-Buchs versucht auch Michael Gerard Bauers erster Comicroman Interesse zu wecken. Allerdings verbirgt sich hinter der wilden Typographie die einfühlsame Charakterstudie des Protagonisten: Rupert Rau hat ein phantasievolles Innenleben, das ihn zum Beispiel dazu treibt, während des Unterrichts Comics zu zeichnen, in denen Geheimagent Archie Amber auch die aussichtslosesten Situationen mühelos bewältigt. Der ausgeprägte Sinn des Autors für Situationskomik findet in ihnen genauso einen Nährboden wie auf der übergeordneten Erzählebene, wo Rupert Rau ganz im Widerspruch zu seinem erdachten Helden einen Supe-Gau nach dem anderen erlebt. Der von Ute Mihr hervorragend ins Deutsche übertragene Sprachwitz ist derart wirksam, dass die Illustrationen vom Sohn des Autors überlagert werden durch jene Bilder, die im Kopf der Leserin entstehen von Wettschwimmen in uncooler Teddybär-Schlafanzughose und durch Bauchklatscher ausgelöste Tsunamis im Schwimmbecken. Zugleich einfühlsam und humorvoll-distanziert ist der 1955 geborene Michael Gerard Bauer ein vorbildliches Beispiel für den literarischen Umgang mit dem Superhelden-Ideal. ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Angela Zemanek-Hackl; Ein weiterer Band der Schurken-Reihe - abermals lustig, spannend und einfach lesenswert! (ab 10) (JE) Die unglaublichen 3 ½, das sind "Action Bärbel" (Barbara), "das Chamäleon" (Martin), der unsichtbare Dieter und "das Gehirn" (Sebastian). Diesmal sind sie auf Urlaub bei Barbara, die reiche Eltern und Ärger am Hals hat. Sie soll in ein Internat, denn ihre Freunde üben einen schlechten Einfluss auf sie aus. Doch zuerst wird Urlaub gemacht und schon beginnen die Probleme. Im angrenzenden Wald finden die drei nämlich einen Schurken, den Spinnenmann. Er bewohnt eine Höhle und konserviert dort alle Arten von Spinnen. Uagh! Die Freunde machen sich also daran, den Schurken aufzuspüren und zu fangen. Doch da kommt der freundliche Förster dazwischen. Am Abend erfahren sie allerdings, dass es in der Gegend gar keinen Förster gibt. Als sie den Mann am nächsten Tag erneut treffen, will er sie vertreiben. Im Fenster des verlotterten alten Forsthauses sehen sie den gefangenen Spinnenmann. Ein temporeicher und sehr gewagter Befreiungsplan entsteht... Unbedingt lesenswert auch für Erwachsene, denn der Humor ist oft ironisch, die Figuren sind lustig überzeichnet und die Illustrationen steigern den Lesegenuss noch. Vielleicht ist die Ironie für jüngere Kinder nicht immer nachvollziehbar, doch bestimmt werden jene, die einen der Vorgängerbände gelesen haben, nach dem neuen Buch verlangen! Sehr lustig!


Rezension


Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.

Personen: Schmeißer, Frank Mühle, Jörg

Schmeißer, Frank:
Schurken machen Krawall / Frank Schmeißer. Ill. von Jörg Mühle. - Orig.-Ausg. - Ravensburg : Ravensburger Buchverl., 2013. - 241 S. : Ill.
ISBN 978-3-473-36858-7

Zugangsnummer: 1373
Jugendbücher - Signatur: J31 Schm - Buch