Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Cornelia Freiberger; Kommissar Brunettis moralisches Gewissen führt ihn tief hinein in die Abgründe zwischenmenschlichen Zusammenlebens. (DR) "Kann ein Mensch leben, ohne jegliche (amtlich beglaubigte) Spuren zu hinterlassen?" Diese Frage beschäftigt Kommissar Brunetti, seit er seiner Frau Paola zuliebe dem ungeklärten Tod des gehörlosen, geistig beeinträchtigten Davide Cavanella nachgeht. Offiziell scheint der junge Mann, der in der Nachbarschaft der Brunettis in einer Reinigung gearbeitet hat, nicht existiert zu haben - keine Geburtsurkunde, keine Schulzeugnisse, keine Krankendaten. Der Fall, der formal keiner ist, lässt Brunetti nicht mehr los. Die BewohnerInnen im Viertel scheinen über die mysteriösen Lebensumstände und über die Mutter des jungen Mannes, Ana Cavanella, Bescheid zu wissen, aber niemand hat je etwas getan oder spricht jetzt darüber. Bei seinen Nachforschungen kommt Brunetti dem dunklen Familiengeheimnis einer ehemals einflussreichen venezianischen Industriellenfamilie auf die Spur und dringt tief in menschliche Abgründe vor. Donna Leon lässt ihren Commissario Brunetti zum zweiundzwanzigsten Mal in der malerischen Lagunenstadt ermitteln, allerdings inoffiziell. Von Beginn an wird deutlich, dass persönliche Betroffenheit und moralisches Unbehagen der Motor für Brunettis Einsatz sind und ihn antreiben, hinter die Mauer des Schweigens zu blicken. In bekannter Manier versteht es die Autorin, die stereotypischen Missstände Italiens - Korruption, Bestechung, illegale Beschäftigung - sowie soziale Abgründe - Kindesmisshandlung, Gier, Gleichgültigkeit und Heuchelei - aufzuzeigen und gleichzeitig mit viel Lokalkolorit die venezianische Stimmung und den Charme der Stadt und seiner BewohnerInnen einzufangen.

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Rezension

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Personen: Schmitz, Werner Leon, Donna

Schlagwörter: Krimi