Was bringt gute Menschen dazu, Böses zu tun? Wie können normale Bürger dazu verleitet werden, unmoralisch zu handeln? Wo liegt die Grenze zwischen Gut und Böse, und wer läuft Gefahr, sie zu überschreiten?
Mit »Der Luzifer-Effekt« hat der renommierte amerikanische Sozialpsychologe Philip Zimbardo ein bedeutendes und brisantes Buch vorgelegt. Es schlägt den Bogen von den Details des weltberühmten Stanford Prison Experiment bis zu den grausamen Geschehnissen im Gefängnis von Abu Ghraib im Irak, und es offenbart verstörende Wahrheiten: über physische und psychische Gewalt, über Misshandlungen und Folter, über Kriegsverbrechen und Massenmorde - und über die Menschen, die sie ausführen, anordnen, ermöglichen oder zulassen.
Zimbardos These: Nicht die Veranlagung bringt gute Menschen dazu, Böses zu tun, sondern die Situation, in der sie sich befinden oder in die man sie versetzt. Die Macht der Umstände schafft Täter und Opfer, und in oft diffusen Verantwortungsgeflechten verlieren moralische Maßstäbe allzu leicht ihr Fundament.
Bei aller Beklemmung, die die Lektüre dieser ungemein detailreichen Studie unweigerlich auslöst, öffnet das Buch aber auch ein Fenster der Hoffnung: So wie man Situationen schaffen kann, die Menschen zum Bösen verführen, so können auch Zivilcourage und heldenhaftes Verhalten durch geeignete Rahmenbedingungen und gesellschaftliche Weichenstellungen gefördert werden. Der "Banalität des Bösen" setzt Zimbardo die "Banalität des Heldentums" entgegen.
Weiterführende Informationen
Personen: Zimbardo, Philip G. Petersen, Karsten
Standort: RÜD
CP 3500 Z71-01
Zimbardo, Philip G. ¬[Verfasser]:
Der Luzifer-Effekt : die Macht der Umstände und die Psychologie des Bösen / Philip G. Zimbardo ; Karsten Petersen. - Berlin : Springer Spektrum, 2017. - xxiii, 504 Seiten : Illustrationen
Einheitssacht.: The Lucifer effect
ISBN 978-3-662-53325-3 kartoniert : EUR 16.95
Allgemeine Psychologie - Buch