Das Entstehen von Bewußtsein und Subjektivität ist nicht unabhängig zu denken von gesellschaftlichen Machtstrukturen. Denn, so Judith Butler, Subjekt zu werden (subjection) heißt auch, sich diesen zu unterwerfen. Identität, auch die geschlechtliche, beruht mithin auf der Verortung im Kraftfeld gesellschaftlicher Implikationen. Butler spürt diesem paradoxalen Zusammenhang zwischen dem Gesellschaftlichen und dem Psychischen nach, indem sie die Bewußtseinstheorien von Hegel, Nietzsche, Freud, Althusser und vor allem Foucault in einen - von ihren Verfechtern bislang vermiedenen - Dialog versetzt: Psyche der Macht kombiniert auf neuartige Weise Gesellschaftstheorie, Philosophie und Psychoanalyse und fundiert so die Theorie der Macht und des Subjekts, die implizit auch den Büchern Das Unbehagen der Geschlechter (es 1722) und Körper von Gewicht (es 1737) zugrunde liegt.
Weiterführende Informationen
Personen: Butler, Judith Ansén, Reiner
Standort: RÜD
MS 4450 B985-02 (10)
Butler, Judith:
Psyche der Macht : das Subjekt der Unterwerfung / Judith Butler ; aus dem Amerikanischen von Reiner Ansén. - 10. Auflage, Originalausgabe. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2019. - 197 Seiten. - (Edition Suhrkamp; 1744)
ISBN 978-3-518-11744-6 kartoniert : EUR 14.00
Spezielle Soziologien - Buch