In den gesellschaftlichen Legitimationen von Theater ist eine Verschiebung zu beobachten: Oft reicht es nicht mehr aus, sich auf die sinnliche Attraktion von Aufführungen oder die Beiträge des Theaters zum kulturellen Leben zu berufen. Zunehmend wird vom Theater erwartet, konkrete gesellschaftliche Zwecke zu erfüllen, sich also explizit politisch oder sozial zu engagieren. Theaterpraktiker begeben sich in spezifisch abgegrenzte Kontexte wie soziale Brennpunkte, Therapiegruppen, Unternehmen oder Gefängnisse, um dort Transformationsprozesse einzuleiten und zu begleiten. Was aber bedeutet es, wenn Theater in dieser Weise zum Instrument politischer und sozialer Interventionen wird? Der Band erarbeitet eine Theorie performativer Interventionen, die mit der Praxis des internationalen Applied Theatre dominante, doch von der Theaterwissenschaft bisher wenig bedachte Spielarten einbezieht.
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Recherchen 121
Personen: Warstat, Matthias Heinicke, Julius Kalu, Joy-Kristin Möbius, Janina Siouzouli, Natascha
Standort: RÜD
AP 70050 W295
Warstat, Matthias [Verfasser]:
Theater als Intervention : Politiken ästhetischer Praxis / Matthias Warstat; Julius Heinicke; Joy-Kristin Kalu; Janina Möbius; Natascha Siouzouli. - Berlin : Theater der Zeit, 2015. - 195 Seiten : Illustrationen. - (Recherchen; 121)
ISBN 978-3-95749-048-3 kartoniert : EUR 18.00
Medien- und Kommunikationswissenschaften, Kommunikationsdesign - Buch