Eine gelungene Neuerzählung der griechischen Mythologie um Circe, die sich vom naiven Kind zu einer starken, emanzipierten Frau entwickelt. Circe ist die Tochter des Sonnengottes Helios und der Nymphe Perse. Doch ihre Stimme klingt wie die einer Sterblichen und auch ihr Aussehen hat nichts Göttliches. Trotz ihrer Bemühungen, es allen recht zu machen, wird sie von den anderen ausgegrenzt und verachtet. Deshalb wendet sie sich den Menschen und der Hexerei zu, was dazu führt, dass sie auf eine einsame Insel verbannt wird. Hier erforscht und vermehrt sie ihre Zauberkräfte und befreundet sich mit den wilden Tieren. In ihrem unendlichen Leben erwarten sie so manche Gefahren. Sie empfindet Sehnsucht, Leidenschaft und Wut, wenn sie zum Beispiel dem Götterboten Hermes, dem Ungeheuer Scylla, dem Kunsthandwerker Daidalos, dem Minotaurus, Odysseus oder Penelope begegnet. - Im Gegensatz zur griechischen Mythologie hat die Autorin hier eine Frau ins Zentrum der Geschichte gestellt und ihr eine Stimme gegeben. Ist Circe anfangs noch voller Unschuld, entwickelt sie sich während ihrer Verbannung zu einer selbstbewussten und emanzipierten Frau und Mutter und findet schließlich zu sich selbst. Aus weiblicher Sichtweise verliert so mancher Held seine Grandiosität und erfährt eine neue Bewertung. Madeline Miller hat die altbekannte Mythologie zu neuem Leben erweckt. In einem fesselnden Schreibstil bringt sie den Lesern die Götter näher und sorgt dabei für herrliche Unterhaltung. - Uneingeschränkte Leseempfehlung. (Übers.: Frauke Brodd)

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Personen: Miller, Madeline