Die letzten Lebensjahre und die Grundgedanken von Charles Darwin und Karl Marx in einer lebendig geschriebenen literarischen Dokufiktion. Karl Marx (1818-1883) und Charles Darwin (1809 -1882), zwei der wichtigsten Denker des 19. Jh., lebten 1881 in London bzw. in der Nähe Londons. Sie haben sich persönlich nie gesehen, kannten und schätzten aber ihre jeweiligen Hauptwerke ("Das Kapital" bzw. "Über die Entstehung der Arten"). Beide schufen die Grundlage für ein materialistisches Weltverständnis. Marx, insofern er die Grundgedanken des Kommunismus formulierte, Darwin, der durch seine Evolutionstheorie die biblische Schöpfungsgeschichte erschütterte. In dem Erstlingsroman der Autorin treffen sie bei einem fiktiven Dinner - vermittelt vom gemeinsamen Arzt Dr. Bennet - aufeinander. Beide sind dem Tode nahe. Deshalb unterbleibt zwar bei dieser Gelegenheit weitgehend der durch den Titel zu erwartende Gedankenaustausch. Auch weil Emma, die tief religiöse Ehefrau Darwins, um dessen Seelenheil fürchtet, bestreitet dieser, dass er ein Atheist sei, während Marx, obwohl er darüber verärgert ist, es bei einigen bissigen Einwürfen bewenden lässt. Die Autorin dagegen stellt die wesentlichen Grundgedanken beider Denker in wünschenswerter Ausführlichkeit und großer Lebendigkeit gegenüber. Mit geradezu liebevoller Zugewandtheit schildert sie die letzten Lebensjahre und die Begräbnisse beider Männer. Die lebendig geschriebene, sorgfältig recherchierte literarische Dokufiktion ist, obwohl sehr informativ, dennoch angenehm lesbar.
Personen: Jerger, Ilona
Jerger, Ilona:
Und Marx stand still in Darwins Garten : Roman / Ilona Jerger. - 1. Aufl. - Berlin : Ullstein, 2017. - 268 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-550-08189-7 fest geb. : 20,00
Schöne Literatur - Signatur: Jerge - Romane