Tatsachenroman um zwei unsichere, schießwütige Bankräuber und deren Umfeld 1933/34. (DR) *f25* Kurt Sandweg und Waldemar Velte, arbeitslose verschworene Freunde aus Wuppertal, träumten im Winter 1933/34 von einer Indienfahrt über Basel und Spanien. Es verschlug sie zunächst mittellos nach Stuttgart, wo sie bei einem dilletantischen Banküberfall zwei Menschen erschießen, aber unerkannt nach Basel flüchten können. Die gepflegt und ehrbar wirkenden jungen Männer lernen im Kaufhaus eine Schallplattenverkäuferin kennen, die zum vereinbarten Rendez-vous eine Freundin mitbringt. Auf Spaziergängen durch Regen und Kälte entwickelt sich ein harmlos freundschaftliches, fast schwärmerisches Verhältnis. Nach einem weiteren Bankraub mit Todesopfern tappt die Polizei lange im Dunkeln, bis ein Automatenfoto gefunden und veröffentlicht wird. Die beiden jungen Frauen erkennen ihre Freunde wieder. Als aufrechte Schweizer Bürgerin geht eine von ihnen zur Polizei. Das Ende des Dramas ist selbst nachzulesen! Der Autor ist dem historischen Fall akribisch nachgegangen. Als Erzähler enthüllt er, dass eine der beiden Frauen 30 Jahre später seine Großmutter wurde. Dadurch überlagern sich drei die Leselust fördernde Erzählebenen. In alle jäh unterbrochenen spießbürgerlichen Handlungsweisen spielt immer wieder die Kriminalgeschichte hinein. Das bedeutet für den Leser Schmunzeln, Spannung, Gänsehaut. Das im Roman dargelegte Zeitbild ist weitaus vielfältiger, als der Buchumfang vermuten lässt.
Personen: Capus, Alex
Capus, Alex:
Fast ein bißchen Frühling : Roman / Alex Capus. - Salzburg : Residenz-Verl., 2002. - 175 S.
ISBN 978-3-7017-1286-1 fest geb. : EUR 17,90
Romane, Erzählungen, Novellen - Signatur: DR Capu - Buch