Eine Wanderung verändert die persönliche Lebenssituation. (DR) Valerie arbeitet bei einer Hamburger Zeitung. Sie ist genervt von sich selbst, ihrer Lebenssituation, beruflich wie privat, und einfach rundum unzufrieden. Einzig ihre Tochter ist für sie ein Lichtblick, doch diese wird flügge und will ausziehen. Die eigene Partnerschaft ist mehr ein Gegen- als ein Miteinander. Da erklärt ihr die Chefredakteurin, dass in der Lüneburger Heide ein neuer Wanderweg eröffnet wurde. Da Wandern im Trend liegt und es dazu immer viele Leseranfragen gibt, soll sich Valerie zum Thema "Pilgern vor der eigenen Haustür - Selbstfindung pur" auf den Weg machen. Sie fällt aus allen Wolken, sie empfindet Ärger, Frust und Zorn. Die Kündigung kommt ihr in den Sinn, doch schließlich macht sie sich widerwillig auf den Weg. Das heiße Wetter, Umwege und schließlich Blasen an den Füßen lassen das Unternehmen immer fragwürdiger erscheinen. Selbstzweifel, Ängste und Sorgen plagen sie. Hochstimmungen (ein schönes Quartier, Kaffee und Kuchen, ein gutes Bett, die Überwindung des eigenen Egos) und Tiefpunkte (schlechtes Wetter, nicht geplante Umwege, körperliche Grenzen und psychische Labilität) wechseln ständig. Erschöpft landet sie in einer ländlichen Pension, in der sie sich einige Tage Ruhe gönnt. Anne, eine rüstige Rentnerin, führt diese alleine. Durch ihre Lebenserfahrung und die Beschäftigung mit Kräutern meistert sie ihr Schicksal und kann auch Valerie zur notwendigen inneren Ruhe verhelfen. Ein Unfall verändert jedoch alles und Valerie findet ihren eigenen Weg, den sie nun gehen will und muss. Anfängliches Gejammere weicht einer distinguierten Einsicht. Durch Selbstreflexion und Annes Unterstützung gelingt ihr eine Neuorientierung ihres Lebens. Ein unterhaltsames Buch, das auch zum Nachdenken anregt. Für Bibliotheken sehr gut geeignet.

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Personen: Cramer, Sofie