Die Biografie einer starken Persönlichkeit, die immer gegen den Strom schwamm. (KT) Das Leben der heute 90-jährigen Schauspielerin Erni Mangold begann auf eine Art und Weise, die typisch für diese Ausnahmekünstlerin werden sollte: 1927 hatte der behandelnde Arzt in Großweikersdorf eine eindeutige Fehlgeburt diagnostiziert. Erni Mangold kam trotzdem zur Welt - und zwar höchst lebendig. Diese Widerspenstigkeit blieb ein Leben lang ihr Markenzeichen. In der Schule stellte sie die Fragen, die man nicht stellen durfte, zur Zeit der Nationalsozialisten entging sie mit ihrer Courage und ihrem losen Mundwerk einige Male nur knapp der Inhaftierung, nach dem Krieg stürzte sie sich lebenshungrig ins Wiener Nachtleben. Ihre Trinkfestigkeit wurde bald zur Marke und irgendwie bekam sie dann doch eine Anstellung am Theater in der Josefstadt. Erni Mangold legt in ihrer Biografie Wert darauf, dass dafür nicht die "Besetzungscouch" mancher Regisseure verantwortlich war. Ob ihres guten Aussehens wurde sie schnell zum Sexobjekt abgestempelt. Gegen dieses Image wehrte sie sich mit allen Mitteln. Die Männer, die allzu aufdringlich wurden, hielt sie sich oft vom Leib, indem sie ihnen mit dem Stöckelschuh auf den Kopf schlug. Erni Mangold brachte es mit Selbstbestimmtheit und Konsequenz zu Engagements in zahlreichen Theatern, zu über 100 Film- und Fernsehrollen und macht auch heute noch, was sie am liebsten tut: Sie spielt und spielt. Diese Biografie liest sich leicht, ist aber nie oberflächlich. Die Sätze sind so gebaut, dass man oft glaubt, die unverwechselbare Stimme der Künstlerin zu hören. Ein wunderbares Buch!

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Personen: Mangold, Erni Priesching, Doris