Eine komische und zugleich tieftraurige Geschichte. (DR) Die ungeschminkte Art, Bücher zu leben, zu lieben und zu achten, zeigt sich auch im leicht fließenden Erzählstil Elke Heidenreichs, die mit der nötigen Distanz den Humor und die Melancholie des Lebens einzufangen versteht. Mit einer natürlichen Selbstverständlichkeit entwickelt sich die tiefe Freundschaft zwischen Nurejew und seinem Hund Oblomow, der zufällig nach einer Party bei Truman Capote übrigbleibt und sich Nurejew anhängt. Der Ernsthaftigkeit und Diskretion, mit der die wachsenden Gefühle des Hundes einem Spießertum weltberühmter Künstler und anerkannter Persönlichkeiten gegenübergestellt sind, kann man sich ohne Zögern anvertrauen, ohne jemals der Lächerlichkeit preisgegeben zu sein. Die Bilder von Michael Sowa fangen die Situationskomik fantastisch ein. Man ist von der Wahrhaftigkeit eines Gefühls der Verbundenheit gerührt, man ist erheitert über die Banalitäten des Seins, man hat Tränen in den Augen und ein Lächeln im Gesicht. Dringend zum Vorlesen empfohlen.

---

Personen: Heidenreich, Elke