Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Fritz Popp; Schwarze Kurz- und Kürzestgeschichten ohne Moral. (DR) Zwischen einer und acht Seitenlang (und nicht zu klein gedruckt) sind sie, die 25 Texte der Sammlung. Sie wurden bereits vor den großen Erfolgen Kristofs geschrieben, nach ihrer Flucht aus Ungarn 1956. Idyllische Texte waren nie ihre Sache und auch diese sind bar jeder Verklärung. Kälte, Zynismus, schwarzer Humor, latente und offene Aggression, Kommunikationsunfähigkeit, Hoffnungslosigkeit und Unbehaustheit, Rachegelüste und Gefühle von Zukurzgekommenen - das sind schon eher Stichworte, die zu ihnen passen. Verfasst sind diese Antiidyllen in einer sehr klaren, oft kargen Sprache. Offene Schlüsse, vage Andeutungen verstärken den depressiv-aggressiven Grundton. Leider sind etliche der Texte zu berechenbar angelegt, so dass sie eher sehr gewollt erscheinen. Eindimensionale, holzschnittartige Menschendarstellungen, methodisch konstruierte Plots und Abläufe lassen eher kalt und den Rezensenten letztlich auch etwas ratlos zurück. - Für Kristof-Fans und LeserInnen mit Faible für geschilderte Stories, Stimmungen und Stilistik.
Rezension
Personen: Kristof, Agota Enzenberg, Carina von
Kristof, Agota:
Irgendwo : Nouvelles / Agota Kristof. Aus dem Franz. von Carina von Enzenberg. - München : Piper, 2007. - 120 S.
ISBN 978-3-492-04871-2
Romane, Erzählungen, Novellen (dt.) - Signatur: DR Kri - Buch