Triffst du einen Gorilla
Buch

Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/) Autor: Wendelgard Beikircher; In diesem wechselhaften Sommer gab es zwei Lichtblicke in Form von Bilderbüchern für alle zwei hat Erfolgsautor Heinz Janisch die Texte geschrieben. Für die Bilder zeichnen zwei renommierte IllustratorInnen verantwortlich, die beide schon mit dem Autor zusammengearbeitet haben: Linda Wolfsgruber bzw. Helga Bansch. Trägt das eine Buch im Großformat einen Tiger im Titel, der uns am Cover gemeinsam mit einem kleinen Jungen entgegenblickt, so präsentiert das andere im Kleinformat einen Gorilla, der uns am Titelbild zusammen mit einem kleinen Jungen den Rücken zukehrt. Besteht das Buch mit Tiger aus pointiert knappen, meist einzeiligen Sätzen, die von einem kurzen erzählerischen Text ein-, aus- und weitergeleitet werden, so sind es im Buch mit Gorilla ebenso pointiert knappe Bilderbuchzeilen, die aus zwei Versen bestehen und durchgehend von lustigen Paarreimen umklammert werden. Mit sprachspielerischer Leichtigkeit kehrt der Autor in Triffst du einen Gorilla Dinge und Zusammenhänge um oder verbindet nicht zusammen Gehörendes miteinander: vorausgesetzt, das angesprochene Du trifft am Schulweg auf einen freundlichen Elefanten, eine viereckige Schlange oder Triffst du ein gelbes Krokodil, gibt es für alle Eis am Stiel. Zu den scherzhaften, immer gleich konstruierten Zweizeilern gestaltet Helga Bansch sehr unterschiedliche Bilder, einmal assoziativ, dann wieder absurd-komisch, arrangiert im Stilmix Wortwörtliches wie Vorgestelltes auf den Doppelseiten. So finden sich gezeichnete Filmsequenzen mit Schwein ebenso wie eine mit Millimeterpapier collagierte Kuh vor dem Hintergrund einer Logarithmentafel, Monotypiertes am Vorsatz und gemalte Bansch-Figuren vor kräftigen, satten Farben, teils sparsam eingesetzte, teils witzig skurrile, teils beliebig wirkende Details bis hin zur Maske des Superman. Und immer hat der Junge seine grüne Schultasche dabei, die am Ende mit einem Luftballon davonfliegt. In Heute Nacht war ich ein Tiger tauchen wir bereits am Vorsatz in den sternklaren Nachthimmel ein, der uns die ganze Geschichte hindurch begleitet, gleich so manchem nächtlichen Traum, der uns in den Tag hinein folgt. Daher spiegelt sich der nächtliche Himmel in der Silhouette der Berge, sobald das Mädchen am Morgen erwacht, er spiegelt sich in der Skyline, während Maria im ersten Morgenlicht noch am Seil tanzt, oder im Schwimmbad, während Miriam quer in der Luft liegt. In abwechslungsreich inszenierter visuellen Gestaltung wird auf jeder Doppelseite ein anderer Traum aufgegriffen, werden surreale Übergänge geschaffen und in einer expressiven Mischung aus Monotypie, Tuschmalerei, Feder- und Buntstiftzeichnung originell zum Ausdruckgebracht. Achmed war im Traum ein großer Vogel und fühlt sich immer noch als solcher, wenn er auf seinem Schulweg den Vogel noch im Kopf gleichsam mit dessen Augen sieht. Und Jorge war im Traum ein Fisch unter Fischen und schwimmt nun als Nixer (sic!) von Haus zu Haus, umgeben von immer mehr verblassenden Fischen, den Sternenhimmel in seiner Aktentasche. Eine gelungene illustratorische Vorstellung einer Metamorphose von Nacht- zu Tagträumen. ---- Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp) Autor: Martina Koler; Eine Einladung zum Weiterreimen, zum Gedichte Erfinden, zum poesievolle Gedanken Spinnen will dieses kleine querformatige Bilderbuch sein. Der titelgebende orangerote Gorilla gibt die vorherrschende Farbe der stets phantasievollen und weit über den Text hinausgehenden Acrylbilder Helga Bansch' vor. Ein kleiner Junge trifft auf seinem Schulweg von Doppelseite zu Doppelseite ein bestimmtes Tier, das als Reimwort dient. Auf Schwein reimt sich ein, auf Katze Glatze, auf Schlange Zahnspange, auf Streifen begreifen. Alles, was kurz und bündig zwischen diesen Paarreimen steht, spricht kleine Leser sofort an und fordert sie unwillkürlich auf mit zu reimen und selbst sprachlich kreativ zu werden. Die humorvollen Bilder unterstreichen das Gereimte, motivieren zum genauen Betrachten und erzählen jede Menge Geschichten mit verschiedensten Tierfiguren, die selbst wieder zum Reimen und Fabulieren einladen. ---- Quelle: Unsere Kinder (http://www.unserekinder.at/) Autor: Christina Repolust; Schulwege werden unterschätzt! Hier ist man Heldin oder Held und weiß alles über die Welt, die zwischen dem eigenen Zuhause und der Schule liegt. Man kann Regenwürmer retten und Hunde ärgern, andernfalls vielleicht doch lieber Hunde retten und Regenwürmer ärgern - oder beide retten? Der mehrfach ausgezeichnete Autor Heinz Janisch präsentiert die Reimlust von Kindern in einem unbeobachteten Moment: dem Schulweg. Der Südburgenländer bestritt als Schüler bestimmt auch selbst zahlreiche Abenteuer und entdeckte vielleicht gerade bei einem dieser Wege den Reim "Triffst du auf dem Schulweg ein Schwein, schläfst du in der ersten Stunde ein." Das Krokodil reimt sich auf "Eis am Stiel" und noch vor dem nächsten Umblättern teilen LeserInnen und ZuhörerInnen die Begeisterung am Reimen. Neben kreativer Mitsprechfreude kann intensiv beobachtet oder sofort zur eigenen Wasserfarbenschatulle gegriffen werden. Helga Bansch skizziert die Bildfolge wie einen alten Fotostreifen, während sich die typisch kräftigen Farben auf der zweiten Doppelseite fortsetzen. Mit Sprache und Materialien experimentieren und Überraschungsparcours zur Schule oder zum Kindergarten bewusst erleben - auch Vierjährige genießen diese Impulse im kleinformatigen Bilderbuch und freuen sich auf die Sprachabenteuer des eigenen Kindergartenweges.


Rezension


Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.

Personen: Janisch, Heinz Bansch, Helga Triffst du einen Gorilla

Triffst du einen Gorilla:
Triffst du einen Gorilla / Heinz Janisch. Helga Bansch. - Wien : Jungbrunnen, 2014. - [13] Bl. : überw. Ill. (farb.)
ISBN 978-3-7026-5868-7

Zugangsnummer: 2982
Bilderbücher - Signatur: JD Tri - Buch