Zwei Frauen auf den fernen Chatham-Inseln nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand. 1835: Die junge Kimi vom Volk der Moriori wird Zeugin, wie ihr Stamm von einfallenden Maori-Kriegern fast ausgelöscht wird. Sie wird versklavt und misshandelt, bis die Missionarsgattin Ruth aus dem fernen Berlin ihr zur Flucht verhilft. Die Wege der beiden Frauen kreuzen sich mehrmals auf Chatham und Neuseeland und beide müssen lernen, ihr Leben selbstbestimmt zu leben, bevor sie ihr Glück finden können¿ Dieser Roman von Sarah Lark widmet sich einem dunklen Kapitel der Neuseeländischen Geschichte und ist ebenso flüssig und spannend erzählt wie die ursprüngliche Neuseeland-Saga ("Im Land der weißen Wolke"), reicht aber an Breite und Detailreichtum nicht an die Vorgänger heran. Die Figuren sind nach einem schlichten Schwarz-Weiß-Schema konstruiert und die Handlung ist vorhersehbar, was Fans der Autorin jedoch kaum stören wird. Eine große Rolle spielt das Thema Religion bzw. christliche Mission und es ist offensichtlich, wie die persönlichen Ressentiments der Autorin in die Geschichte mit einfließen. Wen der religionskritische Grundton und die unrealistisch moderne Gesinnung der Protagonistinnen nicht stört, wird hier solide unterhalten.
Rezension
Personen: Lark, Sarah
SL Lark
Lark, Sarah:
Wo der Tag beginnt : Roman / Sarah Lark. - 1. [Aufl.]. - Köln : Lübbe, 2019. - 654 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-7857-2643-3 fest geb. : 20,00
Schöne Literatur - Romane