Der Krieg geht dem Ende zu. Evas Mutter ist mit ihren beiden Töchtern aus der ausgebombten Stadt aufs Land geflohen. Lebensmittelknappheit, äußerste Armut und eine völlig ungewohnte Umgebung fordern der kleinen Familie das Äußerste ab. In Peter hat Eva einen Freund gefunden. Wann immer sie ihrer kleinen Schwester Bettina "Klotz-am-Bein" entwischen kann, steckt sie mit Peter im selbstgebauten Baumhaus. Eines Tages kommen Soldaten auf dem Rückzug am Bauernhof vorbei. Einer von ihnen, Reinhold, bleibt. Durch ihn und zwei Flüchtlingsfrauen mit ihren Kindern kommt Eva und Peter das Grauen des Krieges ganz nahe. Doch die Erwachsenen schweigen weiter. Wie Eva sagt: "Es ist weie Weihnachten, nur genau das Gegenteil. Überall gibt's Heimlichkeiten, aber die sind nicht schön, sondern scheußlich."~Der Autorin ist mit dieser Geschichte ein sehr stilles, verhaltenes Buch gelungen, das vom Grauen des Krieges erzählt, ohne brutal zu sein; das von der Freundschaft erzählt, ohne die Traurigkeit auszusparen (ab 10 Jahren). KKJL Annodation: Leise-poetische Schilderung einer Kindheit auf dem Lande während des letzten Kriegsjahres, geprägt einerseits von der tiefen Freundschaft der Protagonistin Eva zum Gutsbesitzersohn Peter, andererseits von Armut und (von den Erwachsenen unerklärten) schrecklichen Eindrücken, wie die Begegnung mit Flüchlingen oder die Erfahrung des Ausgebombt-Werdens. ein äußerst sprachmelodisches, überlegt-behutsam in Szene gesetztes Bild, das innerhalb einer bruchlos gefangennehmenden Atmosphäre ein dunkles Stück Zeitgeschichte vermittelt. *KKJL* (1992-1997)
Personen: Welsh, Renate Rudelius, Wolfgang
Welsh, Renate:
¬Das¬ Haus in den Bäumen / Renate Welsh. Ill. v. Wolfgang Rudelius. - Innsbruck : Obelisk, 1993. - 141 S. . Ill.
ISBN 978-3-85197-252-8
Erzählungen - Signatur: JE Wel - Buch