Leben und Apostolat der Französin Madeleine Delbrel (1904 - 1964). (PI) M. Delbrel (1904 - 1964) ist eine der herausragenden religiösen Persönlichkeiten dieses Jahrhunderts in Frankreich. Atheistisch aufgewachsen, wendet sie sich mit 18 Jahren dem Christentum zu. Trotz einer vielversprechenden literarischen Tätigkeit läßt sie sich zur Sozialarbeiterin ausbilden und kreiert eine neue Lebensform für die von ihr beabsichtigte Form des Apostolats: Kleine Gemeinschaften von Frauen, die nach den evangelischen Räten leben, sollen unmittelbar bei den Menschen sein. Delbrel geht in die Arbeiterstadt Ivry, arbeitet dort mit den Kommunisten zusammen und gewinnt rasch das Vertrauen der Menschen; während des Krieges gründet sie die "Mission de France". Ihre Berufung sieht sie durch zunehmende Anerkennung bestärkt, doch als in den 1950er Jahren die Arbeit der ihr nahestehenden Arbeiterpriester verboten wird, gerät sie in eine tiefe Krise. Trotz dieser Schwierigkeiten bleibt sie der Kirche und ihrem unkonventionellen Seelsorgekonzept treu, getragen von einer großen intellektuellen Kraft und einem tiefen Glauben. - Diesen Eindruck vermittelt die Autorin, die Delbrel persönlich kannte, in ihren gut lesbaren Ausführungen, die sie geschickt mit Zitaten ihrer Weggefährtin ergänzt und damit ein abgerundetes Bild dieser bemerkenswerten Frau und "Mystikerin der Straße" zeichnet. - Empfehlenswert. *bn* Karl Krendl
Personen: Boismarmin, Christine de
Boismarmin, Christine de:
Madeleine Delbrel : Mystikerin der Straße / Christine de Boismarmin. - München : Neue Stadt, 1996. - 209 S.
ISBN 978-3-87996-340-9
Biographien - Signatur: BI Boi - Buch