Deutsch/englischer Ausstellungskatalog, der neben den Bilderzyklen Essays enthält, die verschiedene Aspekte des Werkes behandeln. (KB) Erró - mit bürgerlichem Namen Gudmundor Gudmundsson - ist ein isländischer Maler, der seit 1958 in Paris lebt und arbeitet. Er gehörte in den sechziger Jahren zu jenen radikalen Künstlern, die eine gesellschaftskritische, analytische und am Reformprozeß der Gesellschaft aktiv teilnehmende Kunst schaffen wollten. Stilmittel ist ihm schockierende Ironie, indem er etwa typisch amerikanische Kleinbürgerintereurs mit ebenso klischeehaften, aus Zeitungen und Propagandazeitschriften übernommenen Bildern konfrontiert. Als Restaurator hat Erró aber auch ein tiefes Interesse für die Kunstgeschichte entwickelt, das er in späteren Bildserien verarbeitet. Von zentraler Bedeutung für sein Werk ist, daß seine Bilder selbst wieder Abbilder von Bildern und nicht von Realität sind. Genau darin liegt schließlich seine Bedeutung für und sein Beitrag zu den Veränderungen in der Auffassung des Kunstwerks, die Ende der fünfziger, Anfang der sechziger Jahre stattfanden und gemeinhin mit der englischen Pop Art bzw. dem amerikanischen New Realism verbunden werden. Die Essays Von Mao bis Madonna - Das Bild als Entmythologisierung, Die unterbrochene Erzählung, Erró und die Geschichte und Das Narrative in Errós Werk bieten interessante Zugänge und Deutungsmuster, der Bildteil gibt Einblick in Errós Arbeitsweise und ermöglicht lustvolles Betrachten auch ohne jede Vorkenntnis.
Personen: Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien Palais Liechtenstein Erró
Erró:
Erró - von Mao bis Madonna : 14. Juni 1996 - 8. September 1996 / Erró. - Wien : Museum moderner Kunst Stift. Ludwig, 1996. - 215 Seiten : Illustrationen. - Ausstellungskatalog
ISBN 978-3-85415-200-2 kt.
Biographisches - Signatur: KB.Q Erro - Buch