Annotation: Krimi um das norddeutsche Nationalgericht Rezension: Für Labskaus, das typisch norddeutsche Gericht, werden Pökelfleisch, Rote Rüben, Erdäpfel, Zwiebel und Heringe gekocht und zu Brei zerkleinert und mit Spiegelei, Gurkerl und Rollmops serviert. Wer es bis jetzt noch nicht gekostet hat, sollte das wohl besser vor Lektüre dieses Buches tun. Oskar, 12 und mäßig wohlstandsverwahrlost, geht in den Ferien manchmal mit seinem Freund Zack Pudel sitten. Als Raissa, die Rassehündin, von den Jungs jedoch „Beißer“ genannt, weil sie ohnehin auf alle Namen hört, die sich auf Raissa reimen, plötzlich abhandenkommt, gewinnt die Geschichte an Fahrt: Anstatt dass die Polizei nach den Dieben forscht, bringt sie die beiden Jungen in ein Kinderheim, wo sie bei der Erzeugung von Dosen-Labskaus mithelfen sollen. Oskar wird von seiner Mutter aus dieser Zwangslage befreit, aber Zacks Mutter ist auf Urlaub, wie soll man ihn ohne Anwesenheit der Erziehungsberechtigten wieder aus diesem Heim herausbekommen? Dazu ist die Hilfe von Zacks Schwester Charlie (Charlotte) und Elektra, einer gewieften Heiminsassin nötig. Bevor aber die Hintergründe des Kinderheims aufgedeckt sind und Zack wieder in Freiheit ist, kommen die Kinder noch zwei betrügerischen Forschern auf die Schliche und entkommen nur knapp den gefährlichen, elektrischen Aalen. Mit viel Wortwitz und in flottem Tempo erzählt das Autorenpärchen seine leicht schräge Geschichte. Während die Handlung absurden Wendungen folgt, sind die Charaktere glaubwürdig gezeichnet, besonders die Kinder brillieren mit Hausverstand und emotionaler Kompetenz. Bei aller Spannung bleibt auch Platz für die Entwicklung zarter Gefühle, für die Beziehung zwischen den ProtagonistInnen. In der Unterschiedlichkeit von Oskars und Zacks Familie klingt Sozialkritik an, insgesamt ist es aber gewiss kein Buch, das einem schwer im Magen liegt: Man kann es als leichte Kost mit humoriger Würze zwischendurch genießen. Mahlzeit! FOLDER ÖKJB-Preis 2014: Für das typisch norddeutsche Gericht Labskaus braucht man unter anderem Dosenfleisch, rote Rüben und Essiggurken. Die Zutaten für die eigenwillige Krimi-Parodie namens "Geheimsache Labskaus" sind zwei Buben und zwei Mädchen, ein Pudel und jede Menge Zitteraale, ein Kinderheim samt hinterhältiger Leiterin und zwei verrückt-kriminelle Wissenschaftler. Wild durcheinander gemischt ergibt das ein spannendes, turbulentes und sehr vergnügliches Abenteuer vor der Kulisse Hamburgs.
Personen: Rometsch, Ina Verg, Martin Meier, Andi
Krimi
Rometsch
Rometsch, Ina:
Geheimsache Labskaus / Ina Rometsch ; Martin Verg. Mit Vignetten von Andi Meier. - St. Pölten : Nilpferd in Residenz, 2013. - 159 S.
ISBN 978-3-7017-2121-4 fest geb. : ca. € 12,90
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