Dirk Stermann spürt dem spezifisch Österreichischen nach. (DR) Was hat Wien an sich, um für einen gebürtigen Rheinländer zur Wahlheimat zu werde? Ist es der erschreckend langlebige Deutschen-Stammtisch, der ewige Geist von Cordoba, oder einfach die Tatsache, dass wir Österreicher jeden für klug halten, der auf hochdeutsch aufs Klo gehen kann? Dirk Stermann, bekannt als die deutsche Hälfte des Kabarettisten-Duos "Stermann und Grissemann", nimmt den Leser mit auf eine Reise in seine Vergangenheit. Dabei begegnet man weniger dem Deutschen an sich, sondern verschiedenen Mustertypen Österreichs, die ihn auf seinem Weg begleitet haben. Die Bandbreite reicht vom ständig schlecht gelaunten ORF-Techniker bis zur gemütlichen Vorarlbergerin. Das große Finale des Romans ist die ultimative Begegnung zwischen Österreich und Deutschland - auf dem Fußballfeld natürlich. Wer sich von dieser Autobiografie Spannung und einen ausgefeilten Handlungsstrang erwartet, wird vergeblich suchen. Stermann besticht vielmehr durch seine ruhige Erzählart, gepaart mit feinem Humor. Zahlreiche Begebenheiten aus seiner Vergangenheit laden zum Schmunzeln und auch zum Nachsinnen ein. In den Personen spiegelt sich die Vielfältigkeit Österreichs wider, und nach der Lektüre kann sich jeder Leser selbst fragen: Habe ich die Besonderheit, die meine Heimat ausmacht, zwischen den Zeilen finden können?
Personen: Stermann, Dirk
Stermann, Dirk:
Sechs Österreicher unter den ersten fünf : Roman einer Entpiefkenisierung / Dirk Stermann. - 3. Aufl. - Berlin : Ullstein, 2010. - 265 S.
ISBN 978-3-550-08835-3 kart. : ca. € 17,50
Kriminalromane - Signatur: DR.D Sterm - Buch