Pamuk, Orhan
Diese Fremdheit in mir Roman
Schöne Literatur

Der Nobelpreisträger erzählt die Geschichte des Istanbuler Straßenverkäufers Mevlüt, der Mitte des 20. Jahrhunderts pflichtgemäß Rayiha heiratet, obwohl er eigentlich deren Schwester liebt. Vergessen kann er die Angebetete jedoch nie - bis sich sein Leben von heute auf morgen drastisch ändert.
Ähnlich wie in "Cevdet und seine Söhne", einer Chronik des "Istanbuler Lebens" von 1905 bis 1935, erzählt der Nobelpreisträger am Beispiel des Lebens und der Liebe von einem Straßenverkäufer den Wandel der Türkei zwischen 1969 und 2012. Mevlüt, der 1957 aus Mittelanatolien nach Istanbul umsiedelt, um sein Auskommen zu finden, wird von der Moderne überrollt. Er entführt 1982 nachts aus einem Dorf die vertauschte Braut Rayiha. Die Frau, die ihn durch das melancholische Leben begleitet, ist die Schwester seiner eigentlichen Liebe Samiha. Am Ende trifft Mevlut Samiha doch noch, nachdem Rayiha gestorben ist. Aber er ist nicht mehr derselbe und erkennt, dass er die "falsche Frau" mehr geliebt hat als irgendetwas anderes. Die gesellschaftliche Zerrissenheit, die Umbrüche in der Millionenmetropole erzählt der Autor aus dem Blickwinkel von kleinen Leuten der türkischen Gesellschaft. Pamuk stellt wie in fast allen seinen Romanen Modernisierung und Tradition gegenüber. "Hüzün", das "Istanbul-Gefühl" als eine kollektive Melancholie, begleitet auch seinen neuen Roman. Gern empfohlen.


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Serie / Reihe: Nobelpreis 2006

Personen: Meier, Gerhard Pamuk, Orhan Wunder, Dietmar Striesow, Devid Kreye, Walter

Interessenkreis: Gesellschaft

Pamuk, Orhan:
Diese Fremdheit in mir : Roman / Orhan Pamuk. - 1. Aufl. - München : Hanser, 2016. - 586 S. - (Nobelpreis 2006; .)
Einheitssacht.: Kafamda bir tuhaflik . - Aus d. Türk. übers.
ISBN 978-3-446-25058-1

Zugangsnummer: 0037486001
D ges - Signatur: D ges/f Pam - Schöne Literatur