Jelinek, Elfriede
Ein Sportstück
Schöne Literatur

Als Assoziations-Phänomen, das auf ein beliebiges Reiz-Thema hin eine phantasiebetriebene Sprachmaschine in Gang setzt, als eine one-woman-talkshow also ist die Jelinek einzigartig. Daß sie ihre Texte gleichwohl vorzugsweise als Theaterstücke deklariert, obwohl sie fast permanent auf der Stelle treten, Schauspieler nicht als Rollenträger, sondern als pure Lebewesen in einem visuellen, choreographierbaren Umfeld benötigen, signalisiert: ihre aseptischen Wort-Spiele bedürfen der Beatmung durch Akteure in einem textübergreifenden Spiel-Raum. Was sie uns mit immer anderen Worten kundtut: nicht mitzulieben, mitzuhassen bin ich da, gilt auch im "Sportstück". "Sport ist die Organisation menschlicher Unmündigkeit", ist Droge-Massenhysterie, Gewalt und Vergewaltigung. Sport ist Mord. Das ist, mit Verlaub, weniger witzig als aberwitzig.


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Serie / Reihe: Nobelpreis 2004

Personen: Jelinek, Elfriede

Schlagwörter: Massengesellschaft Niederlage Sieg Sport Theaterstück

Interessenkreis: Neue Österreichische Literatur Dramen Satire

Jelinek, Elfriede:
Ein Sportstück / Elfriede Jelinek. - 1. Aufl. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt, 1998. - 187 S. - (Nobelpreis 2004; .)
ISBN 978-3-498-03332-3

Zugangsnummer: 0012817001
D 1 - Signatur: D 1 (sat) Jel - Schöne Literatur