Frank ist elf und hat einen kleineren Bruder, der Autist ist. Das Leben der Familie dreht sich ganz und gar um den kleinen Max, der bei jeder Kleinigkeit, die etwas von seinen Gewohnheiten abweicht, einen Schreianfall bekommt. Frank hat sich einen Bruder zum Quatschen und Spielen vorgestellt. Der Bruder spricht aber nicht und Frank muss sich auch sonst dem harten Alltag stellen, also der Verspottung von Seiten einiger Mitschüler und dem Mitleid und dem Unverständnis der unwissenden Betrachter. Die Eltern sind so mit der Versorgung des Kleinen beschäftigt, dass sich Frank oft nicht wahrgenommen, also regelrecht wie Luft fühlt. Erst als er sich den Arm bricht, wird den Eltern bewusst, wie sehr sie ihn vernachlässigen. Als Frank beobachtet, wie seine Mutter unter der ganzen Situation leidet und wie sie immer schwächer wird, entwickelt er einen richtigen Zorn auf seinen Bruder. Der Ich-Erzähler Frank beschreibt seine Gefühle und scheut auch nicht davor zurück, seine offene Ablehnung dem Bruder gegenüber zu zeigen und zu formulieren. Er hat zwar dann ein schlechtes Gewissen, lernt aber erst allmählich, dass sein Bruder Qualitäten hat, die sich nicht so einfach mit dem Können von Gleichaltrigen vergleichen lassen. Erst als er die Schule von Max besucht und sieht, dass sein Bruder dort Großes leistet, beginnt er ihn so zu akzeptieren, wie er ist. Ein Buch, das sehr berührt. (ab 11J)
Personen: Balen, Katya
Balen, Katya:
Mein Bruder und ich und das ganze Universum / Katya Balen ; aus dem Englischen von Annette von der Weppen. - 1. Aufl. - Hamburg : Carlsen, 2019. - 207 Seiten ; 22 cm, 372 g
Einheitssacht.: ¬The¬ space we’re in
ISBN 978-3-551-55761-2 Festeinband : EUR 13,00
Romane und Erzählungen für Jugendliche ab 13 Jahren - Signatur: Balen - Buch