Ein Sommer-Sonnen-Ferien-Abenteuer-Buch. (ab 11) (JE) Papa hält die Familie aufgrund seiner schweren Erkrankung in Atem - die besorgte Mama, zugleich Ärztin, hat kaum mehr Zeit für ihre drei Sprösslinge. Kurt, der Älteste, beginnt bereits in die Pubertät zu rutschen, Die 12-jährige Mari findet Trost im Fußballverein und der etwa 5-jährige Bela meldet lautstark seine Bedürfnisse. Da bucht Mama einfach so einen 6-wöchigen Urlaub auf einer winzigen Insel. Dort erwarten sie ein wunderbares Ferienhaus, die freundliche Jolka sowie Joon und Ema, etwa im Alter von Kurt und Mari. Es gibt auch Ponys, eine Schatzkarte, geheimnisvoll agierende Menschen, ein düsteres Wort, einen abgeschalteten Leuchtturm. Die Insel erweist sich als heilsam, nicht nur für Mama, die endlich abschalten kann, weil das Handy sowieso keinen Empfang hat. Auch Papa kommt überraschend schnell zu Kräften und profiliert sich als Hobbykoch. Hier wird eine Geschichte entwickelt, die erstaunlicherweise über mehr als 300 Seiten die Spannung hält, aber überladen ist mit Unwahrscheinlichkeiten, Zufällen und Unglaubwürdigem. Es tauchen immer wieder beinah märchenhaft-fantastische Elemente auf, z. B. ein Pirat, eine weise Alte, Jolka als freundliche Hexe, ein Meerjunge, dem man zunächst einen Fischschwanz andichtet und Ponys, auf denen man ohne jede Hilfe und Anleitung einfach reiten kann - und das ziemlich schnell. Dennoch ist diese Geschichte in Summe für lesefreudige Kinder zu empfehlen, zumal die Autorin eine feine, differenzierte Sprache verwendet und immer wieder Reflexionen (etwa über die Wirkung von Papas Krankheit auf das Familienleben) einflicht. Dazu gesellt sich das wohlige Ferien-Setting mit den besonderen Insel-Freunden und den liebenswerten Tieren, das junge LeserInnen ab 11 Jahren ans Meer entführt.

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Personen: Scheffel, Annika